Rezension

Tolle Botschaft, aber auch sehr brutal

Wings of Fire 1 -

Wings of Fire 1
von Tui T. Sutherland

Bewertet mit 4 Sternen

Die Legende sagt voraus, dass fünf Drachlinge den Krieg zwischen den verschiedenen Drachenrassen beenden werden. Eine Gruppe, die sich „Klauen des Friedens“ nennt, kümmert sich um die Aufzucht und Ausbildung dieser fünf Retter. Doch es klappt nicht immer alles so, wie die Drachen sich das erhoffen…

Am Anfang kamen mir die fünf Drachlinge sehr jung vor, sodass ich in Gedanken immer Littlefoot aus „In einem Land vor unserer Zeit“ und seine Freunde vor Augen hatte. Dadurch bin ich davon ausgegangen, dass dieses Buch für ein jüngeres, kindliches Publikum geschrieben wurde. Gedacht ist es für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Da das Buch im weiteren Verlauf teilweise sehr brutal und gewalttätig ist, bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich es meinen heranwachsenden Kindern tatsächlich zum Lesen geben würde.

Begeistert hat mich, wie unterschiedlich die Charaktere der fünf Drachlinge angelegt sind. Und obwohl sie alle unterschiedlichen Drachenrassen entstammen, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel. Die obersten Führer/innen der jeweiligen Drachenrasse sind alle weiblich, was einmal eine nette Abwechslung zum sonst eher männlich geprägten Weltbild in Fantasybüchern ist.

Die fünf Drachlinge – Clay, Tsunami, Sunny, Starflight und Glory – sind eine tolle Truppe. Als Glory von den „Klauen des Friedens“ getötet werden soll, weil sie nicht Teil der Prophezeiung ist, beschließen die fünf gemeinsam zu fliehen. Leider machen sie dadurch die restliche Drachenwelt, vor der sie bislang versteckt gelebt haben, auf sich aufmerksam und geraten in Gefangenschaft der bösen Königin Scarlet. Ab hier wird die Geschichte richtig interessant. Clay und seine Freunde müssen ein paar Prüfungen und Abenteuer bestehen. Das ist unterhaltsam, spannend und als Leserin habe ich mit ihnen gebibbert und gezittert.

Das Buch ist in meinen Augen ein gutes Beispiel gegen Rassismus. Immer wieder wird die Freundschaft der fünf Drachlinge, die fünf unterschiedlichen Rassen entstammen, betont. Nach und nach erfahren wir, was die besonderen Eigenschaften der fünf Freunde sind. Jede/r kann etwas ganz Besonderes und zusammen sind sie um ein Vielfaches stärker als allein. Zudem sehen sie sich als Botschafter des Friedens. Zu Beginn des Buches kann man sich gar nicht vorstellen, was sie überhaupt ausrichten können. Doch sie werden stärker, mutiger, selbstbewusster und im Laufe der Erzählung habe ich als Leserin auch Vertrauen in ihre Fähigkeiten erlangt.

Sie bekommen Unterstützung, aber es scheint auch immer wieder Komplotte gegen sie zu geben. Nachdem sie nun die erste Hürde genommen haben, bin ich sehr gespannt, wie ihr weiterer Weg aussehen wird…