Rezension

Tolle Charaktere

Blutige Kristalle - Anke Neder

Blutige Kristalle
von Anke Neder

Ein Genusskrimi, dazu konnte ich mir ja überhaupt nichts vorstellen. Ich habe sofort gedacht, dass es sich hierbei um einen Krimi handelt, indem es hauptsächlich ums Essen geht. Jetzt fällt mir auf: Wie komme ich eigentlich darauf, dass Genuss = Essen ist? Um Essen geht es hier reichlich wenig, aber alleine schon der ruhige und buchige Kommissar machte das Buch schon genussvoll. 

Cover:

Ich mag es überhaupt nicht. Es wäre mir überhaupt nicht im Laden aufgefallen und bei „Blutige Kristalle“ denke ich spontan an Bergwerke, wo Kristalle herausgearbeitet werden und dort vielleicht jemand gestorben ist. Oder auch an Blutdiamanten. Aber auf keinen Fall denke ich an den Inhalt dieses Buches.

Inhalt:

Der Hauptkommissar wird Buchliebhabern gefallen, der er ist selber einer. Hat jede Menge Bücher und bei der ein oder anderen Gelegenheit denkt er über die Bücher bzw. Zitate aus Büchern nach. Sein Name ist übrigens Franz Hobelsberger. Ja, der Nachname ist irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie passt er zum Kommissar. Er ist eher der stille Typ und wird als Sonderling gesehen. Zunächst hat sich sein Nachbar erhangen, doch dessen Ehefrau glaubt nicht an einen Selbstmord und bittet Franz zu ermitteln. Noch am selben Tag wird ein Toter gefunden. An einen Baum gefesselt und einen Pfeil in der Brust. Mord aus Leidenschaft? Ein Jäger, der sein Beuteschema gewechselt hat? Wer weiß das schon. Franz Hobelsberger beginnt zu ermitteln mit Hilfe seiner Kollegen Lederer und Wurm.

Meine Meinung:

Den Kommissar finde ich einfach klasse. Er ist nicht der typische Kommissar, den man schon aus tausenden Büchern kennt. Dieser hier ist ruhig, Buchliebhaber, hat Herz und nicht so viele Altlasten wie viele andere Kommissare in Büchern. Seine Kollegen sind so ziemlich das Gegenteil von ihm, aber durch die Ich-Perspektiven findet man heraus, dass Franz ein gutes Herz hat und ganz genau weiß, was um sich herum geschieht und wie seine Kollegen sind bzw. wie er noch von ihnen lernen kann oder auch sie von ihm. Die Story selbst fand ich nicht so besonders, wobei mich der Zusammenhang der Morde doch etwas überrascht hat. Die Personen scheinen so gar nichts miteinander zu tun zu haben, doch nach und nach kommen die Zusammenhänge.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist kurzweilig. Die Charaktere sind sympathisch, besonders der Kommissar ist mir bis zum Ende des Buches ans Herz gewachsen. Relativ schnell konnte ich allerdings erahnen, zumindest was eine wichtige Rolle in diesem Fall spielt.

Mein Fazit:

Aufgrund des Covers hätte ich es nicht gekauft. Aufgrund des Kommissars schon. Aufgrund der Story nicht unbedingt. Also gebe ich ihm 3 von 5 Sterne.