Rezension

Tolle Grundidee, aber der Rest...

To All the Boys I've Loved Before - Jenny Han

To All the Boys I've Loved Before
von Jenny Han

Die ist Idee toll, Schreibstil auch, aber der Rest war leider einfach nur ärgerlich.

Inhalt

Lara Jean, Halbkoreanerin, ist im vorletzten Jahr auf der High School. Ihre große Schwester Margot ist zum Studieren nach Schottland und hat kurz zuvor mit ihrem langjährigen Freund und Nachbarn Josh, der eine Klasse über Lara Jean ist, Schluss gemacht. Darum ist Lara Jean jetzt für den Haushalt und ihre kleine Schwester Kitty verantwortlich, da ihre Mutter vor Jahren an Krebs starb und ihr Vater als Arzt im Krankenhaus schwer eingespannt ist.

Lara Jean ist bislang immer Single gewesen, war jedoch schon fünf Mal richtig heftig verknallt. Und jedem dieser Jungs hatte sie einen Brief geschrieben, in dem sie all ihre Gefühle gestand. Diese Briefe hat sie jedoch nie abgeschickt. Doch dann sind sie auf einmal weg und sie merkt schnell, dass sie jemand für sie eingeworfen hat. Wie werden die entsprechenden Jungs reagieren?

Meine ausführlichere Meinung

Mit gemischten Gefühlen ging ich an diesen Band heran, da ich von Jenny Hans letztem Band der "The Summer I Turned Pretty"-Reihe schwer enttäuscht war und regelrecht entsetzt darüber, was sie aus den Charakteren und der Geschichte gemacht habt. Aber jeder verdient eine zweite Chance und die Idee mit den Briefen fand ich ganz vielversprechend.

Leider war das Buch ein voller Reinfall für mich und ich kann jetzt schon sicher sagen, dass ich die Reihe mit Band 1 beenden werde und die Folgebände sicherlich nicht lesen werde.

Lara Jean war für mich eine ganz schreckliche Protagonistin, die für mich viel jünger als ihre fast 17 Jahre wirkte. Überhaupt, es stellt sich schnell heraus, dass im Grunde nur zwei der fünf Briefempfänger in diesem Buch eine Rolle spielen: Josh, der Ex ihrer großen Schwester, und Peter, der beliebteste Junge der Schule, der praktischerweise Schluss mit seiner Ex-Freundin Guinevere (die auch die exbeste Freundin von Lara Jean ist, nun aber die Queen Bee der High School) gemacht hat.

Soviel sei an dieser Stelle verraten: Lara Jean ist der Brief an Josh - den einzigen Jungen, den sie wirklich richtig geliebt hat und der dummerweise ja der Ex ihrer Schwester ist - so peinlich, dass sie praktischerweise einen Deal mit Peter macht, dass die beiden so tun, als würden sie nun miteinander gehen. Davon haben alle was: Lara Jean kann so tun, als wäre sie über Josh hinweg, und Peter, der für einen Collegetypen abserviert würde, kann ebenfalls seiner Ex zeigen, dass sie ihm völlig egal ist. 

Ich könnte jetzt wahnsinnig viel und detailliert sagen, was mir alles übel aufgestoßen ist, aber das würde den Rahmen sprengen. Daher in Kurzform:

- konfuses Hin und Her
- unrealistische Szenarien und Handlungen
- klischeehaft gezeichnete Figuren (Guinevere: die Böse, Lara Jeans beste Freundin Chris: die männerverrückte Partymaus, Peter: der gut aussehende Frauenschwarm und Sportstar der Schule etc.)
- seltsames Verhältnis zwischen Lara Jean und ihrer Schwester Margot - angeblich sehr gute Freundinnen, aber davon sehe ich im Buch nichts, im Gegenteil
- bemühtes und unglaubwürdiges Liebesdreieck
- kein Funkenflug zwischen irgendwem (zumindest für mein Empfinden)
- das Ende

Das Ende will ich noch mal besonders hervorheben. Gut, es ist Band 1 einer Reihe, aber es endet auf einmal und völlig unerklärlich damit, dass Lara Jean auf einmal ganz sicher weiß, wer der Junge ihres Herzens ist, obwohl es vorher immer so ein ewiges Hin und Her war. Und es endet sehr abrupt. Fast mitten in einer Szene. Überhaupt nicht stimmig und nicht ansatzweise zufriedenstellend, fast so, als hätte die Autorin mitten in einem Kapitel keine Lust mehr gehabt, weiter zu schreiben.

Fazit

Eine schreckliche Protagonistin, ein nerviges und erzwungenes Liebesdreieck, konfuses Hin und Her, klischeehafte Charaktere, seltsame Beziehungen zwischen einzelnen Figuren, unrealistische Szenarien und ein völlig abruptes Ende. Die eigentlich nette Grundidee und der angenehme Schreibstil können das Buch für mich leider nicht retten.

Ich werde diese Reihe nicht weiterlesen und kann sie guten Gewissens auch keinem empfehlen, aber es soll sich bitte jeder selbst eine Meinung bilden.

Kommentare

Schneeweißchen kommentierte am 19. Januar 2015 um 14:55

Hei, sag mal, du scheinst die Autorin ja schon zu kennen... Gibt es dieses Buch hier auch auf Deutsch?

liebe Grüße, Schneeweißchen