Rezension

Tolle Grundidee, schwach in der Umsetzung

Don't tell me lies - Corey Ann Haydu

Don't tell me lies
von Corey Ann Haydu

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt:

Tabitha fühlt sich von allen unverstanden - der Junge, in den sie verliebt ist, ist bereits vergeben und ihre beste Freundin wendet sich einfach von ihr ab. Da entdeckt sie im Internet die Website ›Life by Committee‹. Endlich hat sie das Gefühl, unter Gleichgesinnten zu sein, denn hier sind alle, genau wie sie, auf der Suche nach einem mutigeren, spannenderen Leben. Anonym vertrauen sich die Mitglieder ihre intimsten Geheimnisse an und erhalten Aufgaben, die sie erfüllen müssen. Doch je mehr Tabitha von sich preisgibt, desto klarer wird ihr, dass ›Life by Committee‹ weder so unschuldig noch so anonym ist, wie es anfangs schien. Und dass ihre Geheimnisse nicht sicher sind . . .

 

Meinung:

Tabitha steckt mitten in der Pubertät, mit allem was dazu gehört. Nicht nur, dass sich ihr Körper verändert und weiblich wird, auch Jungs sind auf einmal interessant. Vor allem Joe, der aber mit der labilen Sasha zusammen ist. Dass sich die Prioritäten ändern, kann nicht jeder so schnell akzeptieren und so stellt sich Tabithas ehemals beste Freundin gegen sie. Auch mit ihren Eltern hat sie es nicht leicht. Ein Baby ist unterwegs und überhaupt benehmen sich ihre Eltern eher wie unreife Jugendliche, als wie Erwachsene. Tabithas Vater ist als der Stadtkiffer bekannt und auch ihre Mutter ist mit der frühen Elternrolle wohl überfordert gewesen, denn beide haben Tabitha schon als Teenager bekommen. Trost findet Tabitha in alten Büchern und den Randnotizen, die sie dort findet. Dabei stößt sie auf die Internetseite "Life by Commitee", bei der man ein Geheimnis verraten soll und eine Aufgabe dazu gestellt bekommt. Fasziniert von der Seite postet Tabitha ihr eigenes Geheimnis und löst dadurch eine Welle von Ereignissen aus, die nicht nur ihr Leben nachhaltig verändern werden.

Die Charaktere sind schwierig und nicht leicht im Umgang. Leider habe ich es im Verlauf des Buches nicht geschafft, mit Tabitha war zu werden. Auch ihre Eltern mochte ich nicht wirklich und empfand sie als sehr unreif und egoistisch. Natürlich ist das ein Bestandteil des Buches, aber in der Art und Weise, wie die Autorin die Protagonisten dargestellt hat, hat mir das einfach nicht gefallen.

Die Grundidee hinter diesem Buch ist sehr schön, die Umsetzung leider nicht so gut geglückt. Die Charaktere gehen einem oft gehörig auf den Wecker und der Sprachstil ist alles andere als elegant und kommt oft plump und vulgär rüber. Die Schwierigkeiten der Pubertät und auch die Mediensucht und damit einhergehende Probleme werden hier gut zwar hervorgehoben, können über den grauenhaften Erzählstil und den schwachen Charakteren aber nicht hinwegsehen lassen. Erzählt wird das Buch aus Tabithas Sicht in der Ich-Perspektive.

 

Fazit:

Das Buch bietet vom Inhalt her gute Ansätze, die es leider mit schwierigen Charakteren und einem nicht sehr schönen Sprachstil abwertet.

Von mir gibt es 2,5 von 5 Punkten.

(Mein Blog: vanessabuecherecke.wordpress.com)