Rezension

Tolle Idee

Im Namen des Ordens 1 -

Im Namen des Ordens 1
von Robin G. Hunter

Bewertet mit 4 Sternen

Der junge Magier Caleb arbeitet als Vigilant des hermetischen Ordens in London. Dieser Orden dient dazu, u. a. Verbrechen der Paranormalen aufzuklären und zu verhindern, dass die Menschen tatsächlich mitbekommen, dass es all das Paranormale wirklich gibt. Als er zum ersten Mal als Leiter des Ermittlungsteams zu einem Mord hinzugerufen wird, will er allen beweisen, was in ihm steckt. Doch der Fall scheint schwerer als erwartet.

Auch die junge Sally, die im Orden geboren wurde und aufgewachsen ist, dient diesem, allerdings als nicht magische ist ihr nur gestattet als Hausmädchen zu arbeiten. Auch sie wird zu Calebs Fall hinzugezogen, um den Tatort zu säubern. Doch Sally zweifelt ein wenig daran, ob hinter den Morden wirklich ein Paranormaler steckt.

Im hermetischen Orden sorgt Bibliothekarin Lady Kaitlyn für Ordnung in allen Schriftstücken des Ordens. Dabei verfolgt sie jedoch insgeheim eigene Pläne.

Dieses düstere Cover weckte auf dem ersten Blick meine Neugier und der Klappentext versprach eine spannende Mischung aus Fantasy und Thrill. Genau das habe ich mit dem ersten Band der Reihe rund um den hermetischen Orden auch erhalten.

Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, sowohl der Schreibstil als auch das Geschehen zogen mich schnell in ihren Bann. Hinter dem Pseudonym Robin G. Hunter stecken gleich mehrere Autorinnen, denen es gelungenen ist, sowohl der Welt des Ordens als auch den Charakteren Leben einzuhauchen. Ich finde, dass die Autorinnen hier wirklich sehr gut miteinander harmonieren und ich hätte beim Lesen nicht sagen können, dass es mehrere Schreiber gegeben hat.

Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven zwischen den drei Protagonisten Kaitlyn, Sally und Caleb. Diese geben kapitelweise wieder, was geschieht und dadurch kommt man den einzelnen näher und dank Kaitlyn erhält man hin und wieder auch Rückblicke auf vergangene Tage.

Sally war mir gleich sehr sympathisch, allerdings handelt sie sehr oft aus dem Bauch heraus, ohne über eventuelle Konsequenzen nachzudenken. Caleb entstammt einer alten Magierfamilie, die alles andere als begeistert davon ist, dass er als Vigilant arbeitet. Zu Beginn ist er noch ein wenig in den alten Ansichten und Traditionen der Mager gefangen, immerhin ist er mit vielen Vorurteilen, vor allem den Paranormalen gegenüber, aufgewachsen. Lady Kaitlyn ist für mich die geheimnisvollste der drei Protagonisten. Sie ist schon seit vielen Jahren tätig für den Orden, doch im Laufe der Geschichte spürt man, dass sie eigene Pläne verfolgt, worum es da genau geht, erfährt man allerdings erst gegen Ende und ich habe den Eindruck, dass da noch mehr hinter steckt. Auch Nebencharaktere gibt es hier einige, wobei ich aber keinerlei Probleme hatte, diese auseinander zu halten. Der ein oder andere wirkt mysteriös, scheint etwas zu verbergen zu haben, andere wirken sympathisch. Insgesamt bleiben aber noch sehr viele Fragen unbeantwortet.

Während die Handlung in einem London unserer Zeit spielt, hat man den Eindruck, dass die Zeit innerhalb des Ordens seit vielen Jahren stehen geblieben ist. Sowohl die Ansichten des Ordens als auch das Erscheinungsbild hinter den Mauern wirkt reichlich angestaubt und alles andere als zeitgemäß. Gerade diesen Gegensatz fand ich sehr gut herausgearbeitet und ließ mich zwischen unserer Zeit und der Vergangenheit beim Kopfkino hin und her springen.  Ruhige Passagen mit Erklärungen wechseln sich mit actionreichen Situationen ab und die Spannungskurve bleibt recht hoch, so dass keine Langeweile aufkam.

Mein Fazit: mir hat die Geschichte rund um die drei Protagonisten und dem Orden sehr gut gefallen und für meinen Geschmack darf die Reihe gerne mehr Aufmerksamkeit erhalten. Mit den Protagonisten konnte ich sehr gut mitfühlen, wobei mir aber Lady Kaitlyn auf weiten Teilen noch sehr geheimnisvoll blieb. Aber auch die gesamte Handlung war spannend, abwechslungsreich und auch magisch. Ich freue mich auf die Fortsetzung, denn es gab einen kleinen Cliffhanger und eine ganze Menge noch unbeantworteter Fragen.