Tolle Idee mit einer Schwäche
Bewertet mit 4 Sternen
Inhalt: Kelsey ist ein ganz normales Mädchen, das in den Sommerferien einen Job im Zirkus Maurizio antritt. Doch dieser Job verändert ihr Leben: Im Zirkus begegnet sie Ren, einem weißen Tiger. Sofort spürt sie die besondere Bindung zu dem Tier. Deswegen zögert sich nicht, als sie gebeten wird, die Auswilderung von Ren in Indien zu begleiten. Doch Ren ist nicht einfach nur ein Tiger – auf ihm lastet ein Fluch und Kelsey ist der Schlüssel, um diesen zu brechen.
Eine wunderschöne Geschichte, die einen in das exotische Land Indien eintauchen lässt. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und man kommt sofort in der Story an und auch Kelsey macht einen guten Eindruck. Ihr Leben wird so beschrieben, dass der Charakter Tiefe bekommt und auch die Zeit im Zirkus wird ausführlich dargestellt, ohne, dass es jedoch zu unnötigen Längen kommt.
Auch die Idee des Fluches und die geschickten Erwähnungen von Indiens Mythologie ist spannend, ebenso der Blick in die Vergangenheit durch Ren. Die Aufgaben sind ein bisschen mit Indiana Jones zu vergleichen, also ein Mix aus Abenteuer und Mythologie. Der Spannungsbogen steigert sich von Kapitel zu Kapitel und der Epilog macht neugierig auf Band 2.
Leider gibt es auch einen Kritikpunkt: Kelsey, die am Anfang der stark war und die ich mochte, verliert nach und nach meine Sympathiepunkte, da sie ein Hin und Her ihrer Gefühle Ren gegenüber hat und so stark an sich zweifelt, dass es für mich einfach nur unglaubwürdig war. Dann lieber ein durch und durch kitschige Geschichte als diese Unsicherheit und diese Zweifel. Natürlich, es ist ein Jugendbuch und ja, da kann man auch gerne mal Unsicherheiten der Gefühle ansprechen, aber bitte nicht dieses Mini-Selbstbewusstsein, dass uns ja durchaus auch schon aus anderen Büchern bekannt ist. Dadurch waren für mich vor allem die letzten zwei Kapitel eine harte Nuss. Urgs.
Mein Fazit: Eine tolle Idee trifft die Exotik Indiens – wunderbar. Die Geschichte eine gute Mischung aus Abenteuer und Liebe, Abzüge gibt es jedoch für die Protagonistin, die zu viele Seiten mit Selbstzweifeln füllt.