Rezension

Tolle Märchenadaption

Die Flamme im Eis -

Die Flamme im Eis
von Carina Schnell

Bewertet mit 4 Sternen

Alle 10 Jahre bittet die Königin 4 begabte Mädchen in ihr Schloss. Eines Tages bittet die Königin Elea mitzukommen. Sie ergreift die Chance, um das Überleben ihrer Geschwister, die in Armut leben, zu sichern. Doch im Schloss angekommen merkt Elea, das nichts so scheint wie es ist. Sie wird von der Königin an ihre Grenzen getrieben. Dabei merkt Elea, dass die Königin etwas zu verbergen hat. Daher beschließt sie das Geheimnis zu lüften. Die Antworten, die sie findet, lassen sie erschaudern. Umso glücklicher ist sie als sie Hilfe von Außerhalb erhält, die ihr neuen Mut und neue Hoffnung geben.

 

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es zeigt eine vereiste Flamme, die die Macht von Elea darstellt. Die Innengestaltung ist ebenfalls in dem Design vom Cover. Der Schreibstil ist angenehm und leicht. Das Buch lässt sich schnell und zügig lesen. Vor allem durch den Spannungsbogen wird man regelrecht ans Buch gefesselt. Besonders schön finde ich den bildhaften Schreibstil, wodurch das Setting vor den Augen zum Leben erweckt wird. Es ist eine schöne winterliche Atmosphäre.

 

Elea ist eine sympathische und bodenständige junge Frau, die in ihrem Leben schon viel erleben musste. Seit dem Tod ihrer Eltern muss sie sich um ihre Geschwister kümmern. Dabei kämpft sie jeden Tag aufs Neue um das Überleben der Familie. Sie hält sich für nichts Besonderes und das obwohl sie zwei Elemente beherrscht, was nicht die Normalität darstellt. Sie möchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich lenken. Sie ist keine typische Heldin, die sich kopfüber ins Abenteuer stürzt. Sie ist vielmehr eine selbstlose Heldin, die für alle nur das Beste will. So überwindet sie ihre Ängste und versucht das Böse zu bekämpfen und für das Richtige einzustehen.

Faun ist ein junger Mann, der sich ebenfalls als bodenständig und in sich gekehrt zeigt. Er ist der Prinz und eigentliche Thronfolger, der es durch einen tragischen Vorfall jedoch nicht auf den Thron geschafft hat. Ich mag besonders seine Naturverbundenheit. Ich finde es etwas schade wie sich Faun entwickelt hat. Er wird zu Beginn so beschrieben, dass er kein Interesse am Thron hat. Und doch möchte er unbedingt am Ende regieren. Zwar nicht alleine, aber er besteht auf seinen rechtmäßigen Platz. Das hat irgendwie für mich nicht so ganz zusammengepasst.

 

Ich mag die Idee wie Carina Schnell die vier Grundelemente in die Geschichte eingewebt hat und jedem Element seine Daseinsberechtigung gibt. Die Elemente werden dabei nicht gegeneinander ausgespielt, sondern sind eher eine Symbiose und bilden ein Gleichgewicht. Ich finde es jedoch schade, dass den Elementen keine weitere Bedeutung innerhalb der Gesellschaft zugesprochen wird. Grundsätzlich bleibt die Gesellschaft eher im Hintergrund. Das ganze Geschehen beschränkt sich auf Elea und ihre 3 Mitstreiter, sowie die Königsfamilie. Das finde ich schade. So bleibt das Setting leider auf einen Schauplatz beschränkt und bietet wenig Abwechslung.

 

Die Geschichte ist eine Mischung aus verschiedenen Märchen, die ich alle nicht kenne. Daher kann ich auch keine Parallelen dazu finden oder erkennen. Jedoch hat mir die Geschichte als solche gut gefallen. Das Buch konnte mich in seinen magischen Bann ziehen und hat mich gut unterhalten.