Rezension

Tolle Story, allerdings mit etwas wenig Hintergrundinformationen

Nichts davon ist wahr - Michelle Painchaud

Nichts davon ist wahr
von Michelle Painchaud

Bewertet mit 4 Sternen

Nichts davon ist wahr von Michelle Painchaud

erschienen bei dtv

 

Zum Inhalt

 

Es ist der perfekte Betrug, bis sich ihr Gewissen meldet...

Mit vier Jahren wurde Erica Silverman entführt. Jetzt, 13 Jahre später, ist sie wieder da. So scheint es zumindest …

Denn das Mädchen, das auftaucht, heißt eigentlich Violet. Sie wurde ihr ganzes Leben darauf vorbereitet, Erica zu sein: Violets Vater ist ein hochprofessioneller Betrüger, der vor nichts zurückschreckt, um diesen Identitätsschwindel durchzuziehen.

Doch je länger Violet sich als Erica ausgibt, desto schwerer fällt es ihr, dieses skrupellose Spiel weiterzuspielen.

(Quelle: Verlag)

 

Zum Buch

 

Ich habe schon mehrere Bücher gelesen, die diese Thematik behandeln. Doch dieses war ganz anders – man wusste ja schon von Anfang an, dass das aufgetauchte Mädchen nicht die verschwundene Erica ist. Fand ich als Ansatz sehr interessant.

Die Story wird in der ersten Person geschildert, obwohl auch manchmal in die dritte Person gewechselt wird. Nämlich in den Momenten, in denen Erica/Violet von sich selbst redet.

 

Wie schon erwähnt - und auch der Klappentext offenlegt - handelt es sich hier nicht um eine „richtige“ Zusammenführung von entführtem Kind und seiner Familie. Es ist eher ein weiteres Verbrechen, das geplant wurde und in dem Violet die Hauptrolle spielt. Der Leser hat somit auch nichts zum Rätseln, aber der Ansatz ist wirklich interessant.

Man erfährt einiges aus Violets Leben der letzten Jahre in Form von Rückblenden. Ebenso weiß der Leser schnell, was mit Erica passiert ist. Es ist wie eine kleine Randnotiz gehalten, die Hintergründe werden aber nicht wirklich geklärt. Fand ich etwas schade.

Violet/Erica mochte ich recht gerne. Besonders ihre stetig wachsende innere Zerrissenheit fand ich gut dargestellt. So wuchs sie mir trotzdem ans Herz, obwohl man sie an manchen Stellen eher hätte verurteilen sollen. Das Aufeinandertreffen mit neuen Klassenkameraden und Freundinnen aus frühester Kindheit wirkte authentisch. Gerade mit Taylor verbindet Violet eine eher schräge Freundschaft.

 

Michelle Painchaud hat das Thema Entführung und Wiederauftauchen eines Kindes mal von einer anderen Seite angepackt. Der Leser weiß von Anfang an, dass nicht die richtige Erica wieder da ist. Das Hoffen, Bangen und Rätseln bleiben also komplett aus. Trotzdem gibt es noch genug offene Fragen, denen man auf den Grund gehen möchte. Ich fand es etwas schade, dass das, was mit Erica wirklich geschah, relativ kurz abgehandelt wurde. Ebenso die Intention hinter dem nun neuen Verbrechen, in dem Violet die Hauptrolle spielt. Die Geschichte lässt sich gut lesen, der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig. Man fliegt quasi durch die Seiten. Der Zwiespalt, dem Violet ausgesetzt ist, wird stellenweise in der dritten Person geschildert, was ich sehr interessant fand. Eine toll geschriebene Story für zwischendurch mit einem Ende, das absolut passend ist.

 

 

 

Zum Autor

 

Michelle Painchaud wurde in Seattle geboren, wuchs aber auf Hawaii auf, wo sie sich heimlich zu Partys auf den Zuckerrohrfeldern schlich. Der kleine Teil ihres Gehirns, der nicht von Geschichten über beeindruckende Teenager heimgesucht wird, ist für Katzen und Animes reserviert. Sie lebt in San Diego, Kalifornien.

 

 

WERBUNG
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ab 14 Jahren

304 Seiten

übersetzt von Stephanie Singh

ISBN 978-3-423-71834-9

Preis: 9,95 Euro

erschienen bei https://www.dtv.de

Leseprobe https://www.dtv.de/buch/michelle-painchaud-nichts-davon-ist-wahr-71834/

 

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Vorab-Exemplars bedanken!