Rezension

Toller Debütroman

Das Dach der Welt - Mira Manger

Das Dach der Welt
von Mira Manger

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ich kenne bereits ein weiteres Buch aus der "Read! Sport! Love!"-Reihe, welches mir aber leider nicht so richtig gefallen hatte. Deswegen bin ich an dieses Buch hier mit sehr geringen Erwartungen rangegangen und war am Ende mehr als positiv überrascht.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich wirklich gut lesen. Er hat es auch geschafft, die aktuellen Stimmungen der Geschichte super einzufangen, sodass ich immer mitgefiebert habe und auch die Emotionen der Charaktere gut spüren konnte. Zudem konnte ich mir das Setting rund um den Everst total gut vorstellen.

Das Buch wird wechselnd aus den Sichten von Alicia und Robin erzählt - wobei wir da auch immer wieder Passagen aus der Vergangenheit dabei hatten. Das hat mir wirklich gut gefallen, weil man so einen direkten Einblick in die Beziehung und die Probleme der beiden bekommen hat. Ich hätte mir aber gewünscht, dass sie ein bisschen chronologischer gewesen wären, weil ich so doch manchmal ein bisschen durcheinander gekommen bin.

Die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen, wobei ich Robin ein kleines bisschen mehr mochte als Alicia. Wahrscheinlich weil man den Eindruck bekommen hat, dass er die größere und weitreichendere Wandlung durchmacht.

Auch die Nebencharaktere haben mir gefallen. Über den ein oder anderen hätte ich gerne noch ein bisschen mehr erfahren, ihre Handlungen konnte ich aber nachvollziehen.

Die Handlung hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Man merkt von den ersten Seiten an, welchen Stellenwert der Sport im Leben der beiden Protagonisten einnimmt und er ist auch dauerhaft präsent. Das hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil man auch so viele Eindrücke bekommen hat. Die Handlung hat einige Höhepunkte und ich fand sie an keiner Stelle vorhersehbar - im Gegenteil, sie haben mich sogar extrem schocken können. Aber ich fand es gut, dass die Autorin auch auf diesen Aspekt eingeht, der bei einem solchen Sport eben auch immer präsent ist, und ihn nicht beschönigt.

Ein bisschen mehr hätte ich mir noch zu Robins Problemen gewünscht - man bekommt zwar von der Vergangenheit einen guten Eindruck, aber in der Gegenwart ist das irgendwie nicht mehr Thema und fühlte sich ein bisschen unter den Tisch gekehrt an.

Mein Fazit
Der Debütroman der Autorin hat mich in seinen Bann gezogen und ich hab ihn praktisch in einem Rutsch verschlungen. Der Sport nahm in der Handlung sehr viel Raum ein und ich hab viele neue Eindrücke dazu sammeln können. Gleichzeitig zeigt die Autorin aber auch ungeschönt die Schattenseiten, was zwar traurig war, ich an der Stelle aber passend fand. Die beiden Protagonisten haben mir gefallen, besonders Robins Wandlung.