Rezension

tolles Romandebüt

Die schönste Version -

Die schönste Version
von Ruth-Maria Thomas

"Die schönste Version" von Ruth-Maria Thomas hat mich tief bewegt und wird mich sicherlich noch lange beschäftigen. Obwohl das Cover mich ehrlich gesagt nicht angesprochen hat, war der Inhalt umso eindrucksvoller. Die Geschichte von Jella und Yannick beginnt dramatisch und erschütternd, als Jella nach einem erschütternden Vorfall auf der Polizeiwache landet. Ihr eigener Freund Yannick hat sie gewürgt, und nun steht sie fassungslos vor der Entscheidung, gegen ihn auszusagen.

Die Autorin beschreibt Jellas inneren Kampf und ihre Rückkehr in das Elternhaus mit einer Intensität und Direktheit, die mich völlig in den Bann gezogen hat. Jella muss nicht nur den Vorfall verarbeiten, sondern auch ihr ganzes bisheriges Leben hinterfragen. Wem kann sie sich anvertrauen? Hätte sie es verhindern können? Diese Fragen treiben sie – und auch mich als Leser – um.

Ruth-Maria Thomas gelingt es, die 00er Jahre so lebendig darzustellen, dass ich mich sofort in meine eigene Jugend zurückversetzt gefühlt habe. Trotz meiner Perspektive als Mann hat mich die Thematik dieses Romans tief berührt und regelrecht mit Bauchschmerzen zurückgelassen.

Ein beeindruckendes Werk, das mich nachhaltig beschäftigt und auch am Ende des Jahres noch präsent sein wird. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich mit ernsten Themen auseinandersetzen wollen – ein sehr gelungener Roman!