Rezension

Total absurd und trotzdem erschreckend nah an der Realität

Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin - Thomas Meyer

Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin
von Thomas Meyer

Bewertet mit 5 Sternen

„Wolkenbruchs waghalsiges Stelldichein mit der Spionin“ ist  nach „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse“ der zweite Band des Autors Thomas Meyer mit dem Protagonisten Motti Wolkenbruch. Zum Verständnis des Buches sind keine Vorkenntnisse aus dem ersten Teil erforderlich, aber lesenswert sind in jedem Fall beide, wenn sie auch große Unterschiede aufweisen.

Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen. Da ist Motti, der nach dem Kontaktbruch zu seinen jiddischen Eltern bei Familie in einem Kibbuz untergekommen ist. Dieser hat sich die Weltherrschaft zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig hat sich in Bayern eine Gruppe Altnazis das gleiche Ziel gesetzt. Beide Parteien haben ausgesprochen skurrile Ideen, die sie zum Ziel bringen sollen und es dauert eine ganze Weile, bis sie aufeinandertreffen.

Obwohl die gesamte Story total absurd ist, ist sie gleichzeitig erschreckend nah an der Realität. Anfangs war ich mir gar nicht so sicher, ob ich darüber lachen darf, aber es handelt sich um eine Gesellschaftssatire, die rundum gelungen ist und über die man einfach lachen MUSS. Mit viel Witz, Ironie und einfach ganz unglaublichen Einfällen öffnet Thomas Meyer seinen Lesern die Augen über Rassismus, Vorurteile, Markenkult, Socialmedia und vieles mehr.

Ich fand das Buch genial, es ist unterhaltsam, humorvoll und gesellschaftskritisch und lebt von seinen liebenswerten Charakteren, von denen ich mich nur ungern getrennt habe – unbedingt lesen !