Traurig, aber lesenswerter "Trafikant"
Bewertet mit 4.5 Sternen
Eine Trafik nennt man in Österreich einen kleinen Laden, in dem hauptsächlich Tabakwaren und Presseerzeugnisse, aber auch Lose, Briefmarken, Fahrscheine, Ansichtskarten, Schreib-, Schul- und Bürobedarf erstanden werden können, der Betreiber ist ein Trafikant. Der aus dem Salzkammergut stammende 17jährige Franz Huchel absolviert in Wien beim Trafikanten Otto Trsnjek eine Ausbildung, während derer er auch erste sexuelle und emotionale Erfahrungen sammelt und sich darüber mit dem berühmten österreichischen Arzt, Neurophysiologen, Tiefenpsychologen, Kulturtheoretiker und Religionskritiker Prof. Dr. Sigmund Freud austauscht, der dem jüdischen Glauben angehört, wenn er diesen auch nicht streng praktiziert. In Anbetracht des historischen Hintergrundes erwartet man hier natürlich keine heitere Unterhaltung, dennoch gingen mir manche Geschehnisse ziemlich unter die Haut.