Rezension

Trick Roller

Trick Roller -

Trick Roller
von Cordelia Kingsbridge

Bewertet mit 4 Sternen

Der Fall um den Pik-Sieben-Serienkiller gilt als gelöst. Nur hat Ermittler Levi Abrams ein ungutes Gefühl, wenn er an die allseits anerkannte Scheinlösung denkt. In Las Vegas wird weiter gespielt, gefeiert und gelebt, während Levi sich selbst mehr und mehr in den Fall verliert.

„Trick Roller“ ist Band zwei der fünfteiligen Reihe um die Pik-Sieben-Morde in Las Vegas. Genau wie der glamouröse Schauplatz hebt sich der weitere Rahmen der Bücher von seinesgleichen ab, was mich sicherlich erneut dazu greifen lässt.

Ich denke, der erste Teil sollte unbedingt gelesen werden, weil man ansonsten die Zusammenhänge nicht kennt. Nichtsdestotrotz ist es vorteilhaft zu wissen, dass bei den Ermittlungen zwei homosexuelle Männer im Mittelpunkt stehen. Damit paart Cordelia Kingsbridge einen klassischen Serienkiller-Thriller mit Gay Romance, was ihr vortrefflich gelingt.

In Band eins wurde die Pik-Sieben gestellt. Der angebliche Serienkiller hat die letzte Seite des Vorgängerbands nicht mehr erlebt. Allerdings nagt an Polizeiermittler Levi Abrams eine nervöse Gewissheit, dass der falsche Mann den Kopf hingehalten hat. Zu viele Indizien sprechen dagegen und zu viele merkwürdige Zufälle ergeben sich. Daher gräbt er sich immer weiter in den vermeintlich abgeschlossenen Fall hinein, während um ihn herum das alltägliche Treiben weitergeht.

Ein neuer Aspekt in Levis Leben ist Dominic Russo, an den er nach und nach sein Herz verschenkt. Dereinst waren sie hitzige Gegenspieler, mittlerweile hat sich Levi in den riesenhaften Kopfgeldjäger verknallt - und die Anziehung beruht auf Gegenseitigkeit.

Die Krimihandlung im zweiten Teil fand ich in Ordnung, obwohl ich merkte, dass er einen Übergangsband zum nächsten richtig spannenden Fall darstellt. Vor allem werden rätselhafte Fragen aufgegriffen, die Ereignisse um die Pik-Sieben aus verschiedenen Winkeln betrachtet und der Verdacht entsteht, dass das Spiel weitergeht. Zudem konzentriert sich die Autorin auf die Entwicklung der Figuren und das Umfeld von Las Vegas, welches sie in den Mittelpunkt stellt:

So kommt es, dass der:die Leser:in Dominic bei seiner Ausbildung zum Privatdetektiv über die Schultern späht. Kingsbrige fängt die schillernden Facetten der Stadt - im Guten wie im Schlechten - souverän ein: Drogentote werden gefunden, Callgirls um Finger gewickelt und nebenher blinken die Automaten und glitzert die Beleuchtung, dass es jedem Spielsüchtigen den Schweiß aus den Poren treibt.

Im Weiteren geht es um Levi und Dominic, die sich einander nähern, sich gegenseitig an ihren Ecken stoßen und gleichzeitig tiefer ins Leben des anderen dringen, obwohl sie nicht nur äußerlich eher gegensätzlich sind.

Die Autorin schafft es geschickt, sämtlich Ebenen auf packende Weise zu verknüpfen, das Interesse des:der Leser:in aufrecht zu erhalten und daneben das Setting atmosphärisch in Szene zu setzen, sodass man ein Gefühl für den Alltag in Las Vegas kriegt.

Zum Schluss hat Cordelia Kingsbridge eine spannende Wende bei der Hand, wodurch man sich auf schnellsten Weg ein weiteres Mal mit „Cash Plays“ in die flimmernde Wüstenstadt begeben will. 

Die Pik-Sieben-Morde:
1) Kill Game
2) Trick Roller
3) Cash Plays
4) One-Eyed Royals
5) A Chip and a Chair