Rezension

Trotz des ernsten Themas eher leichte Kost, dafür aber mit Gefühl.

Die Mittwochsbriefe - Jason F. Wright

Die Mittwochsbriefe
von Jason F. Wright

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich klingt der Klappentext von “Die Mittwochsbriefe” ja vielversprechend, doch ich hatte mir dadurch ein ganz anderes Bild vom Buch in meinem Kopf zurechtgelegt und war dann ziemlich enttäuscht, als ich bemerkte in welche Richtung die Geschichte geht.

Ich hatte ein Buch erwartet, das in Richtung Briefroman geht – dass man die Briefe von Jack an Laurel liest und dadurch einen Einblick in die Familie und somit hinter das ominöse Familiengeheimnis kommt. Aber dem ist nicht so. Das Buch ist ein ganz normaler Roman, in dem hin und wieder diese Briefe von den drei Geschwistern, Samantha, Matthew und Malcolm, vorgelesen werden.

Ziemlich ärgerlich wurde ich, als sich das Geheimnis schon am Anfang der Geschichte so gut wie auflöste. Aufgrund der leichten Lesbarkeit hab ich aber weiter gelesen und so konnte sich “Die Mittwochsbriefe” noch von einem ‘irgendwie blöd’ auf ein ‘naja, oke – gut’ retten. Denn gegen Ende stellt sich noch heraus, dass das “Geheimnis” krasser ist, als erwartet.

Um die Briefe herum spielt das Buch in der Woche der Trauerfeierlichkeiten von Jack und Laurel und wenn man das Werk in einem Rutsch liest, kann man sich (bestimmt) ganz gut auf die Sache einlassen und mitfühlen – ein paar Mal hatte ich schon einen Klos im Hals, obwohl ich es auf mehrere kleine Häppchen gelesen habe. Es geht eben um den Tod zweier Menschen – wer findet das schon lustig.

Außerdem fließen in das Geschehen noch die Probleme der Geschwister ein – die ungewollte Kinderlosigkeit von Matthew und seiner Frau, Samantha ist bereits geschieden und alleinerziehend und das Sorgenkind überhaupt ist Malcolm, bei dem nicht sicher ist, ob er nach der Trauerfeier ins Gefängnis muss, da er vor Jahren in Brasilien untergetauche, nachdem er wegen seiner Jugendliebe mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Aber diese Tatsachen stehen eher im Hintergrund und schweifen so an einem vorbei.