Rezension

Trotz ernster Themen Wohlfühlbuch voller Humor und Charme

Wie die Sterne über uns -

Wie die Sterne über uns
von Evelyne Aschwanden

Bewertet mit 4.5 Sternen

Aus unerklärlichen Gründen verwandeln sich immer wieder Menschen irgendwann in ihrem Leben von jetzt auf gleich in eine:n sogenannten Arkana und entwickeln übernatürliche Fähigkeiten. Die Bevölkerung fürchtet sie und daher werden sie ausgegrenzt, verfolgt und schlimmeres. Zum Glück gibt es einige Schutzhäuser, wo sie relativ normal, wenn auch sehr zurückgezogen leben können. Eines ist klar: ihr bisheriges Leben ist unwiderruflich vorbei.

Auch Cedric hat dieses Schicksal ereilt, er muss aus London fliehen und findet Zuflucht auf einer abgelegenen, kleinen Insel im Irischen Meer. Dort geht es sowohl chaotisch als auch magisch daher: Gegenstände bewegen sich wie von Geisterhand, Stürme ziehen aus dem Nichts auf und man munkelt, dass in klaren Vollmondnächten die Gestalt einer jungen Frau auf den Klippen zu erkennen ist.

Cedric ist alles andere als begeistert und kann nicht akzeptieren jetzt als Akana leben zu müssen. Er betritt die Insel und das Schutzhaus voller Vorurteile und grenzt sich klar von den anderen Akana ab. Er ist der Meinung anders zu sein, besser, vielleicht kann er sogar geheilt werden. Man merkt: er ist arrogant, rücksichtslos und obendrein auch noch stinkreich. Außerdem hat er mit den Folgen seiner Verwandlung zu kämpfen und hat Angst vor seinen neuen Fähigkeiten. Zunächst verbarrikadiert er sich in seinem Zimmer und stößt alle von sich. Doch die liebenswerten Bewohner des Schutzhauses locken ihn langsam aus seinem Schneckenhaus. Vor allem Martin, Leiter der Einrichtung und ein zurückhaltender, fürsorglicher junger Mann zieht ihn mehr und mehr in seinen Bann. 

Mir hat dieses Buch ganz besonders gefallen, weil es trotz ernster Themen dennoch irgendwie ein Wohlfühlbuch voller Humor und Charme ist. Wir dürfen so viele tolle und facettenreiche Charaktere kennenlernen. Einer ist interessanter als der andere, jeder hat sein Eigenheiten und Merkwürdigkeiten. Ich könnte gar nicht sagen, wen ich am meisten ins Herz geschlossen habe oder am faszinierendsten finde. Alle haben schlimme Dinge erlebt, die erst nach und nach ans Licht kommen. Ihnen wird und wurde so viel Unverständnis, Misstrauen, Angst und Hass entgegen gebracht. Es ist einfach traurig und macht wütend. Insgesamt hat das Buch auf jeden Fall Vibes von „Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte“, das ich ja auch sehr geliebt habe.

„Wie die Sterne über uns“ ist als Einzelband geplant, aber ich hätte absolut überhaupt gar nichts gegen einen zweiten Teil einzuwenden, denn ich würde gerne noch mehr über alle erfahren.