Rezension

trotz guter Ansätze und Ideen, wurden wir keine Freunde

Space Opera - Catherynne M. Valente

Space Opera
von Catherynne M. Valente

Bewertet mit 2 Sternen

Stell dir vor, es wäre soweit und Aliens würden die Erde aufsuchen. Sie würde uns sagen, dass es viele von ihnen gibt und dass sie uns nun prüfen werden.
Es gibt nur eine Chance, diese Prüfung zu bestehen - nämlich bei einem metagalaktischen Grand Prix teilzunehmen und nicht letzter zu werden. Denn andernfalls wird die Menschheit ausgelöscht und du mit ihr...
Unglaublich? Vielleicht! Aber dennoch genau das, was Decibel Jones passiert ist.

Eine Mischung aus Science Fiction und Glitzer war eigentlich das, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte. Ein bisschen spacig, ein bisschen abgedreht mit viel Humor und Fantasie - aber leider wurden meine Erwartungen nicht in dem Maße getroffen, wie ich es erwartet hatte.
Zwar zeugt die Geschichte von „Decibel Jones“ und seiner früheren Band „The absolute Zeroes“ von reichlich Fantasie, Humor und Esprit, jedoch wurde für meinen Geschmack die korrekte Dosis weeeeeiiiiiit überschritten.
Schillernd, laut, glitzernd und vor allem abgehoben wirkt das Ganze auf mich eher wie die Rettung der Menschheit auf Speed.
Sprunghaft, überbordend und somit in Folge für mich leider sehr anstrengend, jagen wir durch Raum und Zeit, bekommen Infos zu anderen Spezies und werden mit Kraftausdrücken sowie Fäkalsprache bombardiert. Versteht mich nicht falsch, die Fantasie der Autorin scheint nahezu grenzenlos und sie bringt sehr gute Denkanstöße mit ein, vor allem im sozialkritischen Bereich - das hat mir sehr gut gefallen.
Aber sie verpackt das einfach in „zu viel“, besser kann ich es nicht ausdrücken. Dem Leser bleibt keine Verschnaufpause das Gelesene zu verarbeiten, schon jagt der nächste Knaller um die Ecke. Übertroffen wird das noch von zusätzlichem Input, der vielleicht gut gemeint ist, aber bei mir einfach nur einen totalen brainf**k ausgelöst hat. Zu viel Details, zu abgehoben, zu viel - irgendwann musste ich große Teile von Kapiteln überblättern um mich auf den wesentlichen Teil der Geschichte konzentrieren zu können.

Alles in allem wurden „Space Opera“ und ich trotz guter Ansätze und Ideen keine Freunde. Die für mich guten Aspekte wurden von dem Drumherum verschluckt, da konnten es auch die gut gemachten Wortspiele und Musikanspielungen leider nicht mehr rausreißen, tut mir leid :( Für mich leider ein Overkill