Rezension

Tür auf und du bist mitten drin im Mittelalter!

Teufelskrone - Rebecca Gablé

Teufelskrone
von Rebecca Gablé

Tür auf und du bist mitten drin im Mittelalter!

Die lange erwartete Fortsetzung der Waringham-Saga, aber Fortsetzung kann man ja eigentlich nicht sagen, während "Der Palast der Meere" in der Tat eine Fortsetzung der Familiensaga war und in den Jahren der Tudor-Regentschaft spielte, ist "Teufelskrone" zeitlich noch deutlich vor dem ersten Roman "Das Lächeln der Fortuna". Es ist die Zeit der Plantagenets - Richard II und sein Bruder, John "Ohneland" in denen die Hauptprotagonisten Yvain und Guillaume Waringham sich mit den Franzosen und auf Kreuzzügen "rumschlagen", nebenher noch einen Feenbaum retten, welcher durch einen Blitzeinschlag ziemlich aussichtslos ramponiert wurde. Die Handlung beginnt in der letzten Dekade des 12. Jahrhunderts. England hat in der Normandie noch ausgedehnte Besitzungen, es ist die Zeit der Kreuzzüge, in denen Guillaume, der ältere Bruder von Yvain Dienst bei Richard Löwenherz tut. Dieser ist mehr an seinem Ruhm als an seinem Land interessiert. Durch diverse Umstände kommt Yvain als Knappe von John Plantagenet unter.
Vor diesem Hintergrund spannt Rebecca Gable eine wunderbare Geschichte, in welcher historische Begebenheiten erzählt werden, als wären sie gerade gestern in der "Tagesschau" präsent gewesen. Die Waringhams kommen darin vor, als wären sie auch schon immer dabei gewesen - wie könnte man daran zweifeln. Das Lesevergnügen "Teufelskrone" nimmt einen gleich auf den ersten Seiten mit ins Mittelalter und lässt einen wirklich nicht mehr los - wie als würde man eine Kellertreppe in ein völlig anderes Zeitalter treten und ist mitten dabei. Wunderbar erzählt, die Charaktere werden richtig toll und nachvollziehbar herausgearbeitet - ob es der jähzornige und unbeherrschte König John ist, unter dem Yvain und nicht nur er zu leiden haben, oder Guillaume oder die Damen an deren Seiten. Man kann vor seinem inneren Auge diese Charaktere wunderbar vorbeiziehen lassen. - wie als würde man über eine Kellertreppe in ein völlig anderes Zeitalter treten!