Rezension

Über die große Liebe, einen Unfall und das Apnoetauchen

Über uns das Meer - Sabine Giebken

Über uns das Meer
von Sabine Giebken

Eigentlich ist es total paradox. Ich hatte als Kind ein traumatisches Erlebnis im Bezug auf das Tauchen, aber trotzdem reizen mich Bücher und Fernsehserien rund ums Tauchen, so auch dieses Buch.

Darauf aufmerksam wurde ich eigentlich... gar nicht, denn ich skypte mit meiner Mama und sie sagte mir, dass da ein Paket für mich ankam, von so einem "komischen" Magellan. Ja, ich war leicht irritiert, da ich nichts angefragt hatte oder sonstiges, nagut. Einige Tage später kam dann auch noch eine Postkarte aus Italien von einer Lou an. Danach war ich noch irritierter, verständlicherweise. Außerdem war ich ja da noch in meiner tiefsten Leseflaute.

Naja, das Buch war nun schon mal da, dachte ich mir dann so, dann kann ich es ja auch lesen, denn wie schon erwähnt, interresiert mich die Thematik des Tauchens, vorallem Apnoetauchen (so tief tauchen, wie es geht, ohne Luftzufuhr).

Und ich muss sagen, ich bin echt froh, dass der Verlag mir das Buch einfach so zugeschickt hat. 

Die Geschichte ist wunderschön und man bekommt wieder Sommerlaune, da es in Italien spielt, am Meer, mit Sonne, einfach toll.

Allerdings muss man auch beachten, dass es kein Spaß ist, mit nur einem Atemzug 130 Meter in die Tiefe und dann wieder an die Oberfläche zu tauchen. Denn das ist Angels Ziel. Daher hat das Buch auch seine ernsteren Passagen, die mir auch sehr gut gefallen haben. Man bekommt durch die Geschichte einen wirklich guten Einblick ins Apnoetauchen und ich habe während und nach dem Lesen noch einiges zu dem Thema recherchiert, obwohl ich den Begriff Apnoe an sich schon kannte.

Außerdem gibt es noch eine zweite Rahmenhandlung rund um Lou und ihre Familie, die genauso spannend ist, wie das Apnoetauchen.

Der Schreibstil von Sabine Giebken setzt dem ganzen noch ein I-Tüpfelchen auf, denn sie hat es geschafft, dass ich am Ball bleibe und nicht wie die drei Monate davor höchstens fünf Seiten am Tag zu lesen.

Zwei Kleinigkeiten habe ich zu bemängeln, die das Buch aber nicht schlecht machen, wie ich finde. Einerseits wären da die Sprünge in der Handlung, da einiges nur kurz angeschnitten wurde und mitten im Geschehen unterbrochen wurde und man in einer neuen Szene war. Desweiteren wäre da ein Handlungsstrang, den ich so nebenbei sehr unwahrscheinlich finde und ihn schon nach kurzer Zeit so in etwa vorhergesehen hatte, aber am Ende erst aufgelöst wurde. Allerdings habe ich diesen Twist am Ende nicht vollständig erahnt, wodurch ich dann doch wieder überrascht wurde.

Fazit

Über uns das Meer ist eine wunderschöne Geschichte um Lou und den geheimnisvollen Angel und dessen Apnoetauchen. Zusammen mit Lou bin ich nach Italien getrampt, habe viel mit ihr erlebt und auch mal die Luft mit angehalten. Alles in allem ein total tolles Buch, welches ich nach dem letzten Satz am liebsten nochmal von vorne gelesen hätte.