Rezension

Übernatürlicher Horrorthriller beschert Gänsehaut

Red Hands – Tödliche Berührung -

Red Hands – Tödliche Berührung
von Christopher Golden

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Thriller beginnt mit einem dramatischen Ereignis: am 4. Juli rast ein Mann in eine Parade, steigt aus und tötet weitere Menschen durch die bloße Berührung seiner Hände. Die junge Maeve ist mit ihrer Familie bei der Parade und kann dem Tod zwar entkommen, aber in ihr breitet sich die Infektion aus. Völlig traumatisiert flüchtet die junge Frau in den Wald. Einen Wald, den sie seit ihrer Kindheit bestens kennt. Videos der Tragödie gehen viral und bald wird aus ganz unterschiedlichen Motiven jagt auf Maeve gemacht. Ein spannendes Ausgangszenario, das fortan aus mehreren Blickwinkeln die dramatische Flucht und die erbarmungslose Jagt schildert. „Projekt Red Hands“ wird ins Leben gerufen und Dr. Walker soll Maeve finden und beschützen. Er ist die zentrale Figur, der Held - gezeichnet von Schuld, Wehmut und Tugenden, die ihn die richtigen Entscheidungen treffen lassen - bis zum packenden Showdown. 

Als ich das Buch gelesen habe, wusste ich gar nicht, dass es sich um einen dritten Band einer Reihe handelt, was natürlich die Rolle von Dr. Walker und die Anspielungen auf seine Vergangenheit erklärt. Der Autor Rue Crooker gewährt emotionale Einblicke in die Welt der Figuren und Angehörigen, ihrer Trauer und Angst und die Frage: Wie kann es sein, dass ein Erreger einen Wirt in Sekundenschnelle tötet? Szenen, die Gänsehaut verursachen, immer skurriler und übernatürlicher werden, lassen einen fassungslos mitfiebern. Es gibt einige Parallelen zur aktuellen Pandemie, in der wir uns befinden. Das macht die Geschichte allerdings noch intensiver und zielt nicht auf einen Bezug zur Realität ab. Es ist vielmehr faszinierend, wie Rue Crooker auf kreative Weise eine aktuelle Idee nimmt, verzerrt und so schaurig umgesetzt, das viele Elemente vereint, einen fiktionalen Horrorthriller ergeben. Ein paar Schwachpunkte gibt es bei den Figuren: diese wirken mitunter wie Statisten und das Ende wird dramatisch auf wenigen Seite abgehandelt, indem wieder Walkers emotionale Seite zum Tragen kommt. 

Fazit: Ein hoher Gruselfaktor, einfühlsame Darstellungen und ein absolut tödlicher Virus ergeben eine packende Handlung, die rasant an Spannung zunimmt, während auch übernatürliche Elemente für Nervenkitzel sorgen. Gute Unterhaltung für schnelle Horrorkost.