Rezension

Überraschung am Schluss

Anna O -

Anna O
von Matthew Blake

Die Aufmachung des Thrillers ist gelungen, das Cover ist auffällig und interessant gestaltet, der Farbschnitt verleiht zudem dazu, dass man sich das Buch in einer Buchhandlung herausfischt. Das Marketing ist sehr gelungen. Inhaltlich habe ich mir vom Thriller etwas mehr erwartet, vor allem in Bezug auf die Arbeit in der Schlafforschung. Hier habe ich kaum etwas Neues erfahren oder ansonsten wurde Laienwissen als Neuheit ausgegeben, wie z.B. die Unterstützung der Aufwachphase von Anna mit Musik oder Gerüchen. Ich hätte mir wissenschaftliche Zugänge oder neue Ansätze gewünscht.

Die Geschichte um Patient X wurde lange Zeit sehr gut eingestreut, sodass ich auch nicht erraten konnte, um wen es sich hierbei handelt. Da auch nicht bekannt war, ob Patient X weiblich oder männlich ist, war es umso schwieriger Vermutungen anzustellen und die tatsächliche Aufklärung hat mich überrascht. Diese Überraschung ist gelungen!

Sehr gut gefallen haben mir auch die Tagebucheinträge von Anna über einen langen Zeitraum, sodass man als Leser*in auch einen Eindruck von Anna bekommen konnte, vor ihrer Schlafphase, wie sie sich selbst gesehen hat, was sie geärgert hat und welche Pläne sie hatte.

Die Charaktere konnten mich nicht richtig fesseln. Clara ist eher kalt und wird hauptsächlich in ihrer beruflichen Ausübung gezeigt, wenig privat, auch Harriet ist unnahbar und Annas Eltern sind auch wenig greifbar, vor allem der Vater. Ben war die einzige menschliche, nahbare Person, die Gefühle gezeigt hat, auch wenn er teilweise sehr kopflos handelt und mich mit seiner Herabsetzung seiner eigenen beruflichen Tätigkeit schon zeitweise genervt hat.

Trotzdem habe ich den Thriller sehr gerne gelesen und auch gerne und falsch mitgeraten, wer Patient X nun wirklich sein könnte.