Rezension

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Überzeugende Lovestory inmitten der Lichter Seouls

Our Souls at Midnight (Seoul Dreams 1) -

Our Souls at Midnight (Seoul Dreams 1)
von Janine Ukena

Eine mitreißende Lovestory, die vielleicht ein oder zwei kleine Schwächen hat, die jedoch aufgrund all der neuen Eindrücke aus dem fremden Land verblassen.

Janine Ukena – Our Souls at Midnight (Seoul Dreams 1)

 

 

Überzeugende Lovestory inmitten der Lichter Seouls

 

 

Meine Meinung / Bewertung:

Es ist das erste Buch, das ich lese, dessen Handlung in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul spielt und in dem es um einen K-Pop-Star geht. Ich war daher sehr gespannt darauf mich in diese mir fremde Welt entführen zu lassen. Ähnlich geht es Aria, einer Studentin aus England, die eine toxische Beziehung zu ihrem (jetzt Ex-) Freund beendet, indem sie einen Job als Englischlehrerin an einer Schule in Seoul annimmt. 

Ihr Start in dem fremden Land ist mehr als holprig, sodass sie letztlich keine andere Möglichkeit sieht als einem ihr völlig fremden Mann zu vertrauen. Als sich ihre Wege einen Tag später wieder trennen, weiß Aria nicht, ob sie erleichtert oder traurig sein soll. Doch viel Zeit darüber nachzudenken bleibt ihr nicht, immerhin gilt es eine neue Stadt zu erkunden, neue (berufliche) Bekanntschaften zu schließen und die Sprache zu lernen. 

Auf ihrem ersten Stadtbummel kommt sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ich empfand diese Szenen derart authentisch beschrieben, dass ich fast das Gefühl hatte neben ihr zu stehen und mit ihr um die Wette zu staunen. Schritt für Schritt versucht sie all das, was ihr fremd bzw. neu ist zu erfassen und zu begreifen. Ganz so wie es vermutlich auch mir ergehen würde, wenn ich das erste Mal in Seoul wäre.

Was ihr besonders ins Auge fällt sind eine Vielzahl von Waren, die von einer K-Pop-Band beworben werden – unter ihnen auch der freundliche Koreaner, der ihr an ihrem unglückseligen Ankunftstag geholfen hat. Aria versucht diese neue Info zu verarbeiten, kommt aber nicht weit.

Die ganze Welt hat sich ein Bild von Min-ho, dem Leader der Band, gebildet. Doch dieses Bild passt so gar nicht zu Arias Erfahrungen mit dem jungen Mann. Und genau an diesem Punkt zeigt sich, dass Aria einen starken Charakter hat: das Internet könnte ihr viele Texte (-ich sage extra „Texte“ und nicht „Infos“-) liefern, doch sie möchte das nicht. Sie möchte sich nicht auf das verlassen, was die Medien in der heutzutage schnelllebigen Welt verbreitet haben, sondern lieber die eine Person fragen, um die es geht. Auch ein Pop-Star sollte das Recht haben sich selber vorzustellen und zu erklären.

Leider kann ich bis zum Schluss nicht sagen, ob mich die Charaktergestaltung von Min-ho vollends überzeugen konnte – vielleicht auch weil mir Vergleichswerte hinsichtlich der südkoreanischen Gepflogenheiten und Verhaltensweisen fehlen. Er trat zunächst selbstbewusst und distanziert auf, überschritt dann jedoch recht schnell von ihm zuvor gezogene Grenzen. Die Veränderung ging mir zu schnell. Auch bekommt man zunächst recht wenig von der K-Pop-Welt mit, bis diese plötzlich den Alltag beherrscht und mich ein bisschen verwirrt zurückließ. Andererseits war die Protagonistin gleichermaßen verwirrt angesichts des Trubels, der von jetzt auf gleich herrschte, sodass dieser Tempoanzug auch als stilistisches Mittel beabsichtigt gewesen sein kann.

(Das Buch sieht Südkorea nicht durch eine rosarote Brille. An verschiedenen Stellen werden manche Sachen, wie z.B. der Leistungsdruck, das Schulsystem oder die Schmiede neuer Musikidole, kritisiert, aber für mich genau in dem Maße, in dem Kritik in einer Lovestory auftauchen sollte – nicht verschweigend, aber auch nicht zu viel Raum einnehmend.)

 

Mein Fazit:

Eine mitreißende Lovestory, die vielleicht ein oder zwei kleine Schwächen hat, die jedoch aufgrund all der neuen Eindrücke aus dem fremden Land verblassen.

Ich kann es kaum erwarten Band 2 – „Our Hearts at Dawn“ – zu lesen und zu erfahren wie es mit Aria und Min-ho weitergeht.

 

 

Sterne: 5 von 5!

 

 

Viel Spaß beim Lesen!