Rezension

Umsetzung einer interessanten Grundidee

Er & Sie. Anatomie einer Liebe - Anna Herzig

Er & Sie. Anatomie einer Liebe
von Anna Herzig

Bewertet mit 3 Sternen

Anna Herzig hat dieses Buchprojekt auf eine ganz eigene interessante Art und Weise umgesetzt.

Die Hauptgeschichte wird nicht einfach nur erzählt. Nein, wir erleben das Geschehen direkt mit den Protagonisten mit und uns wird ein Blick aus ihren Köpfen heraus erlaubt. Die Handlung erfolgt in zwei Strängen, so dass der Leser die Welt einmal aus der Sicht Helenas und dann wieder aus Sicht von Samuel betrachten kann. So lernen wir zwei Seiten eines Ganzen kennen und können problemlos Wissenslücken schließen. In einer Art Tagebuchform erleben wir die gesamte Gefühlswelt - von Angst, Freude, Liebe und Träumen direkt mit den beiden mit. 

Doch was genau verbindet die Malerin und den Schriftsteller miteinander?

Trotz des gewählten Schreibstils blieben mir die Protagonisten irgendwie fremd und ich wurde mit der Geschichte nicht recht war. Stellenweise empfand ich die detaillierte Beschreibung ihrer Gefühlswelt zu langatmig. 

Die zu komplexe Ausarbeitung auch kleinster Details überlädt das Buch und lässt den Leser die Zeilen oftmals nur noch überfliegen. Die intensive Auseinandersetzung mit der Handlung und die Spannung gehen dabei verloren.

Anfangs fand ich die Art und Weise der Erzählung interessant, doch konnte sie mich auf Dauer nicht fesseln. Es bleibt wenig Spielraum für eigene Vorstellungen und Interpretationen. 

Im zweiten Teil des Buches erfahren wir in einer Art Zusatzgeschichte mehr über die Zusammenhänge und Vorgeschichte zum Hauptbuch. Diese im Jahr 1859 angesetzte, mit mystischen Spannungsdetails ausgestattete Handlung hat mir eher gefallen. Der Erzählstil ist ein anderer und dem Leser bietet die Art der Darstellung mehr individuellen Spielraum. 

Fazit:

 Eine interessante Grundidee, die mich am Ende nicht wirklich überzeugen konnte.