Rezension

Unbeschreiblich schön...

Midirs Sohn - Marlies Lüer

Midirs Sohn
von Marlies Lüer

Bewertet mit 5 Sternen

Schottland 1862. Es ist die Nacht auf Samhain, als ein Elbenkrieger unfreiwillig auf der Erde strandet. Feuer und Steinwürfe sind sein Willkommen. Er, der weder Hunger noch Kälte je am eigenen Leib erfahren hatte, sucht Zuflucht im Wirtshaus "Zum Weißen Schwan". Der Name, ein gutes Omen? Schon einmal in seinem Leben spielte ein weißer Schwan eine wichtige Rolle. Und tatsächlich, das Wirtshaus gehört einer alten Freundin. Sie gewährt ihm Schutz. Doch es ist ausgerechnet das von ihm ersehnte Erwachen der Liebe, das dazu führt, dass er bald wieder auf der Flucht ist. Der Drache in ihm erwacht! Fluch oder Segen?

~~Die Geschichte rund um "Midirs Sohn" empfinde ich als wunderschön, schillernd, abenteuerlich, lehrreich...

Wunderschön ist diese Geschichte, um einen Elben, der die Welt der Menschen kennenlernen muß, um Mensch zu werden. Der, erst durch Unglück das einzig wahre Glück finden darf...

Fearghas - so sein Name, ist seiner Herrscherin zutiefst ergeben und würde alles für diese tun. In seiner Elbenwelt - der Anderwelt - leben die faszinierenden Wulliwusche, fliegende Pferde, Feen und vielerlei andere bezaubernde Kreaturen. Doch auch dort herrscht nicht nur Frieden, und so geschieht es, dass sich seine Welt mit der einer kleinen Waisen kreuzt. Diese kurze, aber intensive Begegnung bleibt beiden im Gedächtnis und als sie sich Jahre später wieder begegnen, ist sie um so schillernder...

Fearghas weiß inzwischen um seine geheime Herkunft, lernt sich anzupassen und kann so dann und wann seine eigentliche Natur ausleben. Und erlebt letztenendes etwas gänzlich unerwartetes...

Marlies Lüer ist es gelungen, mich von Beginn bis Ende des Buches zu fesseln. Ich wollte das Buch "Midirs Sohn" auf gar keinen Fall aus der Hand legen! Ihr ist es gelungen, die Geschichte in der Geschichte zu erzählen, einen Kreislauf der Fantasie zu beschreiben, der in sich schlüssig ist und einem die Zeit vergessen zu lassen.

Die Ausführungen zu den Protagonisten und Charakteren sind für mich sehr detailreich dargestellt, ich sah diese begeistert vor meinem inneren Auge, denn ich habe ebenfalls eine sehr lebhafte Phantasie ;)

Der Kreis ließ sich schließen und bleibt trotzdem offen und ich kann immer noch nicht glauben am Ende des Buches zu sein,... Der Bezug zur keltischen Mystik ist der Autorin in meinen Augen sehr gelungen und kann auch von Lesern ohne Kenntnis "alter Sagen" oder "dem alten Glauben" nachvollzogen werden. Lediglich für die "Glaubenden" unter ihnen, kann es jetzt sehr anregend wirken und verleitet dazu, sich sein eigenes Mythologiewissen aufzupolieren ;)

Kommentare

kommentierte am 12. September 2014 um 04:39

Herzlichen Dank, liebe Ria!

Wenn ein Buch solche wertschätzenden Leser wie dich findet, ist das ein Garant für Autorenglück.

liebe Grüße von

Marlies Lüer