Rezension

Und immer wieder waren Juden die Schuldigen

Aufbruch in die Dunkelheit -

Aufbruch in die Dunkelheit
von Mark Stichler

Bewertet mit 4 Sternen

Schon Jahre vor den beiden Weltkriegen begann das, was im Zweiten Weltkrieg sein unrühmliches Ende fand. Alle Meinungen und Repressalien gegen Juden fanden damals ihren Anfang. „Aufbruch in die Dunkelheit“ beginnt im Jahr 1890. Herr Jakob Mandelbaum ist Chef der Möbelmanufaktur und lebt mit seiner Familie im Südwesten Deutschlands. Mit Fleiß und Spürsinn für lukrative Geschäfte war er in der Lage, sich selbst und seinen Lieben ein sorgloses Leben zu ermöglichen. Leider gab es bereits zu dieser Zeit Stimmen, die auf die Pamphlete der „Weisen von Zion“ hinwiesen und Vereine ins Leben riefen, die sich gegen jüdische Mitbürger aussprachen. In dem Buch „Aufbruch in die Dunkelheit“ war es Bürgermeister Escher, der mit den Geschäften Mandelbaums nicht einverstanden war. Und dann gab es auch noch den mysteriösen Typen, der noch nicht lange in Waldbrügg lebte. Sein Name war Michael Maarsen und er verstand es sehr gut, die Bewohner des Ortes auf seine Seite zu ziehen. Das bedeutete, dass sich die meisten gegen den ach so erfolgreichen Mandelbaum stellten. Dazu hatten sie zwar keinen Grund aber sie schlossen sich ohne weitere Überlegung der Meinung einer Mehrheit an.

 

Wer sich bei der Wahl des Buches nur auf die Leseprobe verlässt, der wird es nicht kaufen. Die ersten Seiten strotzen vor Grammatik- und Rechtschreibfehler. Das störte mich zunächst aber ich las trotzdem weiter. Und siehe da, der Lesefluss besserte sich zusehends und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Zumal hier nur Ereignisse beschrieben wurden, die nicht auf Fakten beruhten. Die Bücher der „Weisen von Zion“ gibt es tatsächlich und sie sind bis heute Phantastereien, die leider von vielen Menschen geglaubt werden. Dass „die Juden“ für den Tod Jesus verantwortlich sind, das denken viele und immer wieder war die Behauptung Grundlage für die meisten Verbrechen an Mitgliedern diese Religionsgemeinschaft. Aber nicht nur darum geht es in dem Roman. Auch die Anfänge der Speicherung von Fingerabdrücken und der damit einhergehenden Überführung von Tätern, gehören dazu.

 

Mark Stichler war bisher ein mir unbekannter Autor. Sein Buch las ich sehr gerne und ich freue mich auf die Fortsetzung. Gerne gebe ich vier Sterne und zugleich eine Leseempfehlung.