Rezension

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Und plötzlich ändert sich alles

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen? -

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
von Elle Cook

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich finde es ansprechend und sehr passend zum Buch. Mir gefallen die Farben wirklich gut. In der Buchhandlung würde ich auch definitiv danach greifen.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Die Autorin schafft es sehr locker und leicht, die Leser zu fesseln. Es fiel mir nicht schwer, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen und ihre Lage, ihre Situation, ihre Beweggründe zu verstehen..zumindest zu Beginn des Buches. Denn leider ist der Mittelteil nicht so stark. Ehrlich gesagt bin ich sogar etwas enttäuscht davon. 

**Achtung Spoiler** Schon nach wenigen Kapitel kommt es zu einer dramatischen Wendung, wodurch sich die Geschichte komplett ändert. Vohrer leicht und beschwingt, ist es plötzlich eine traurige, hoffnungslose, träge Geschichte. Nach dem es nicht zu einem Treffen gekommen ist, verläuft sich die Beziehung der beiden im Sand. Sie haben keinen Kontakt mehr zueinander und sind mit anderen Partnern zusammen und doch trotzdem denken sie über einen fast schon unwahrscheinlich langen Zeitpunkt aneinander. Für mich hat das etwas an Realität verloren und ich konnte es nicht ganz nachvollziehen, in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich eigentlich kaum kennen und so kurz Kontakt hatten. 

Die Protagonisten sind relativ gut ausgearbeitet. Sie sind individuell, aber nicht sehr facettenreich. Leider blieben sie mir bis zum Schluss etwas unbekannt. Besonders von Davey lernt man eigentlich kaum etwas kennen. Hannah ist leider eine Protagonistin, die ich nicht ins Herz geschlossen habe. Sie ist träge und lebt nicht wirklich ihr Leben; immerhin ändert sich das zum Schluss des Buches ein wenig. Ihr Freund George ist mir total unsympathisch. Ihre Beziehung hatte kein Stückchen Liebe in sich und trotzdem zog sie sich bis ins Endlose. Sie gehen nicht gut miteinander um. Sie haben fast schon eine total toxische Beziehung, was mir den Mittelteil des Buches einfach versaut hat. Auch Davey hat so eine toxische Beziehung, die nichts Gutes zur Handlung des Buches beiträgt. Dennoch gefiel mir das Ende des Buches. Besonders das Setting ist wirklich schön und radiert etwas den nicht so prickelnden Mittelteil aus.
Das Buch ist leider kein Highlight für mich. Es weckt definitiv einige Emotionen beim Leser, lässt ihn bei Daveys Schicksal mitfühlen und endlos hoffen, dass sie ihr Happy End endlich bekommen. Es hat einige Schwächen, die Handlung ist leider nicht so toll und die Figuren hätten mehr Facetten gebraucht. Da ich das Ende aber dennoch sehr mochte und die Geschichte auch eng mit einem Schicksal der Autorin verbunden ist, was mich berührt hat, gebe ich ihm 3,5 Sterne. Ich würde euch raten, eure Erwartungen nicht zu hoch zu setzen und euer Urteil selber zu fällen.