Und weg ist die Bahn
Bewertet mit 4.5 Sternen
"Sorry, wir haben uns verfahren" ist der Nachfolger von "Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt". Es geht wieder um lustige Episoden, Durchsagen und Erlebnisse mit der Deutschen Bahn bzw. den Bahnunternehmen anderer Länder. Als Beispieldurchsage findet sich auf dem Buchrücken "Unser Snackverkäufer bietet Ihnen nun Sex und heiße Getränke an!" - und so geht es in dem Buch auch weiter!
Klar geht es nicht nur um Sex - wenn der Zugfahrer bei der Durchsage den luxemburgischen Ort Wasserbillig gleich mit übersetzt und daraus "Next stop: Cheap Water" wird, musste ich schon schmunzeln. Wenn allerdings Reisende unfreiwillig über die Lautsprecheranlage die Schimpfereien des Lokführers über den schlechten Zustand des Zuges schimpfen hört, kann einem schon anders werden - ähnlich, wie es wohl der Dame ging, die dem Fahrkartenkontrolleuer (und ca. dem halben Waggon) gleich die Geheimzahl ihrer EC-Karte verriet, als dieser sie im Scherz danach fragte.
Dazwischen gibt es viel wissenswertes über die Deutsche Bahn, aus der Geschichte des Zugfahrens,...
Den Punkt Abzug gibt es für das Kapitel "Weltreisen per Zug", wo es einen langen Artikel über die Interrail-Erlebnisse verschiedener Personen gab. Auf der einen Seite war es sehr interessant zu lesen, auf der anderen Seite wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass man sich in Deutschland ja nur in den seltensten Fällen mit Bahnreisenden unterhalten könne. Hier muss ich zugeben: Ja, ich will mich im Zug nicht unterhalten. Ich will lesen, schlafen, vielleicht Musik hören, aber ich will meine Ruhe! Was ist daran so schlimm, dass man in einem ansonsten sehr lustigen Buch so darauf rumreiten muss?
In diesem Buch habe ich übrigens quasi einen Bekannten wiedergetroffen: Einer der Beiträge ist von einem der besten Freunde meines Bruders =)
Fazit: Wieder ein sehr amüsantes Buch für zwischendurch, das mir die Werbepausen versüßt hat!