Ungemein fesselnder Roman über eine ganz dunkle Seite menschlicher Neigungen
Robert ist ein Lehrer, der aufgrund eines privaten Problems die Schule gewechselt hat. Er trifft auf die 15jährige Maja, von der er gleich fasziniert ist. Sie weckt in ihm erotische Gefühle, die er zunächst aber nicht zulassen will. Um sich abzulenken, beginnt er ein Verhältnis mit einer verheirateten Kollegin. Aber der Gedanke an Maja lässt ihn nicht los und er beginnt ihre Nähe zu suchen.
Maja hat ebenfalls ein Problem. Sie wird sexuell missbraucht, und zwar auf die übelste Art und Weise. Ist es evtl. ihr Bruder, der sich um sie kümmert, solange die Eltern fort sind? Sie spricht immer nur von dem Maskierten oder der „Drecksau“. Dennoch muss sie wissen, um wen es sich handelt. Sie fühlt sich selbst schlecht und glaubt, dass sie an der Situation schuld ist.
In Robert sieht sie ihren Retter, nicht ahnend, dass auch er es nur auf „das eine“ abgesehen hat, auch wenn er sich das selbst nicht eingesteht.
Der Roman wird für Leser ab 18 empfohlen und das ist gut so. Die Geschichte über Kindesmissbrauch ist harter Tobak und nicht leicht zu verkraften. Der Schreibstil ist leicht verständlich und dennoch extrem fesselnd. Zwar habe ich mich nicht wirklich in die Protagonisten hineinversetzen können, sondern war eher ein Betrachter von außen, aber ich konnte mit dem Lesen kaum aufhören. Ich habe mit Maja gelitten und ihre Peiniger gehasst. Ein Happy-End gibt es nicht, aber das hätte hierzu auch nicht gepasst.
Ich kann wirklich nicht sagen, dass mir die Geschichte gefallen hat, dafür war das Thema einfach zu hart. Aber ich war extrem gefesselt, wobei meine Gefühle Achterbahn gefahren sind. Von Mitleid über Grauen bis hin zum Hass war alles dabei. Es ist ein schwieriges und hartes Thema, aber die Autorin hat es geschafft, mich absolut zu fesseln, was mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung wert ist. Als Bewertung gebe ich volle 5 von 5 Sternen.