Rezension

Ungewöhnlich

Gestehe -

Gestehe
von Henri Faber

Bewertet mit 4 Sternen

Braucht etwas um in Gang zu kommen

Vor vier Jahren rettete der Wiener Inspektor Jacket ein kleines Mädchen aus den Fängen eines Organhändler-Rings. Seitdem ist er der Held der Nation, allerdings hat er sich bei der Abteilung Leib und Leben durch seine arrogante Art keine Freunde gemacht. Als ein Toter aufgefunden wird, reißt Jacket die Ermittlungen an sich, sehr zum Leitwesen seines Kollegen Mohammad "Mo" Moghaddam, der zum ersten Mal einen Fall bearbeiten darf. Das Opfer wurde auf grausame Weise ermordet und Jacket kommt das Ganze sehr bekannt vor, denn genauso steht es in dem Skript seines noch unveröffentlichten Thrillers.

Henri Faber hat mit Jacket und Mo zwei unterschiedliche Hauptprotagonisten erschaffen, sie wurden erstklassig ausgearbeitet und perfekt in Szene gesetzt. In wechselnden Perspektiven erzählen sie jeweils die Geschichte aus ihrer Sichtweise. Dann gibt es noch eine dritte Perspektive: "Er", diese ist gruselig und beängstigend und wirft beim Leser einige Fragen auf.

Die Geschichte brauchte anfangs ein bisschen Zeit um in Gang zu kommen, auch war mir der Hauptprotagonist nicht wirklich sympathisch und ging mir mit seiner schnodderigen Art etwas auf die Nerven. Aber die gut gesetzten Dialoge entwickelten einen regelrechten Sog, sodass man als Leser nur so durch die Seiten flog.

Für meinen Geschmack waren manche Szenen etwas überdreht und unglaubwürdig, aber um Spannung aufzubauen und den Leser mitzureißen durchaus reizvoll. Nach einigen brisanten Ereignissen und einer ungewöhnlichen Auflösung, verblüffte der Autor nochmal mit einer unerwarteten Wendung mit der ich nicht gerechnet hätte.