Ungewöhnliche Form, aber gut

Lady Susan
von Jane Austen

Bewertet mit 4 Sternen

Bei Lady Susan handelt es sich um ein frühes Werk Austens in Briefform. 

Lady Susan ist verwitwet, flirtet aber ungeniert mit anderen, auch verheirateten Männern. Für ihre Tochter hat sie nicht sonderlich viel übrig und besucht zunächst allein die Familie ihres Schwagers. Ihre Tochter lässt sie bei ihrer Freundin Alicia.

Während ihres Aufenthalts lernt Susan den Bruder ihrer Gastgeberin kennen. Diverse Verwicklungen folgen...

Zunächst war es nicht so einfach, in die Handlung reinzufinden, da unterschiedliche Personen einander Briefe schreiben. Durch das Fehlen eines Erzählers muss man sich alles selbst zusammenreimen und dabei die sehr subjektiven Empfindungen der Schreibenden berücksichtigen.

Besonders in der zweiten Hälfte des Buchs wird auch intrigiert.

Erschreckend ist vor allem Susans Verhalten gegenüber ihrer eigenen Tochter, ohne dass Susan gänzlich unsympathisch wäre. Sie ist jedoch sehr auf ihr eigenes Wohlergehen bedacht. 

Insgesamt eine kurzweilige Lektüre. Das bisher von Austen gelesene Buch Northanger Abbey gefiel mir jedoch besser, da Austens Talent zum (ironischen) Schreiben noch besser herauskommt.