Rezension

ungewöhnliche Kommissarin

Tief im dunklen See -

Tief im dunklen See
von Amy Nordberg

Bewertet mit 5 Sternen

Helen Winter ist eine außergewöhnliche Kommissarin mit autistischen Zügen, die leider von ihren männlichen Kollegen gemobbt wird – und das nicht zu knapp. Die Geschichte ist hochspannend, eindrucksvoll und verstörend, voller Irrungen und Windungen. Dieser Krimi, der fast schon ein Thriller ist, war von der ersten bis zur letzten Seite packend und fesselnd. Wer eine spannende und mitreißende Lektüre sucht, ist hier absolut richtig.

Ich war total gebannt von der Handlung, aber die Darstellung der Ermittlerin Helen Winter trieb mich manchmal in den Wahnsinn. Sie lässt sich ständig mobben und hat ungewöhnliche Aussetzer mit Panikattacken, obwohl sie die Kampfsportart Krav Maga beherrscht – das passt für mich nicht zusammen. Wie hat sie es dennoch geschafft, Polizeioberkommissarin zu werden?

Die Brandserie rund um den Schluchsee und die verstümmelten Leichen werfen viele Fragen auf. Die schaurigen Geschichten im Dorf sind kaum zu glauben. Helen Winter ermittelt auf eigene Faust; die Aufklärung der Morde ist ihre einzige Chance, die drohenden Konsequenzen des gegen sie angestrebten Dienstverfahrens abzuwenden. Doch bald steht Helen selbst im Fadenkreuz des Täters, und es wird eng für sie. Trotzdem geht sie unbeirrt ihren Weg.

Dieser Psychothriller ist aufgrund seiner ungewöhnlichen Protagonistin etwas ganz Besonderes. Ich fand ihn hervorragend beschrieben und sehr gut ausgearbeitet. Ich hoffe, dass wir noch mehr von Helen Winter in ihrem neuen Job lesen können.