Unglaublich fesselnd, enttäuschendes Ende..
Die Unbarmherzigen
Danielle Vega
Genre: Horror | Spielt in: USA | Originaltitet: The Merciless | EUR 12,99
"Es ist eine Katze. Eine tote Katze. Jemand hat ihr die Haut in Streifen abgezogen. Fliegen schwirren um ihren Kopf und in ihr Maul, krabelln über ihre Zunge und ihre Zähne." Seite 11, Zeile 6
Klappentext
Sofia ist neu an der Schule und dankbar, dass sich die nette Riley ihrer annimmt. Riley und ihre Freundinnen Grace und Alexis haben alles, was man sich wünscht. Sie sind beliebt, gut aussehend und kommen aus den besten Familien der Stadt. Und sie fühlen sich berufen - berufen dazu, die rebellische Mitschülerin Brooklyn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Denn hinter der herablassenden Art des unangepassten Mädchens verbirgt sich etwas abgrundtief Böses. Davon sind Riley und ihre Clique überzeugt.
Riley will Brooklyns Seele retten und Sofia soll ihr dabei helfen. Was wie ein harmloser Streich beginnt, entwickelt sich zu einem Albtraum, aus dem es für Sofia schon bald kein Entrinnen mehr gibt...
"Grace breitet ihre Arme aus und dreht sich mitten auf der Straße im Kreis. >> Niemand denkt, dass wir hier in Schwierigkeiten geraten könnten. Kannst du die Freiheit nicht auch schmecken, Sof?<< Seite 33 Zeile 26
Die Protagonisten
Wahnsinn, was für Charaktere uns Danielle Vega hier beschert! Sofia, die Hauptfigur des Buches gibt einem wirklich das Gefühl mitleidend und mitfühlend zu sein. Dann ist da Riley, die starke Cliquenanführerin. Hinter Riley stehen Grace und Alexis. Sie ahmen Riley nach und tun alles dafür um Riley nicht zu verlieren.
Dann ist da Brooklyn, die ehemalig der Clique angehörte. Jedoch aus einem unerwähnten Grund zog diese sich zurück.
Man weiß nicht, welchem Charakter man in diesem Buch wirklich trauen kann. Es grenzt an puren Wahnsinn, aber eigene Vermutungen stehen und fallen direkt wieder.
Schreibstil
Danielle Vega hat einen super, angenehm lesbaren Schreibstil. Sie macht es uns einfach, Seite um Seite zu lesen ohne es selbst zu merken. Alles läuft flüssig ineinander über. Verständnisprobleme gibt es hier absolut keine. Die Autorin schafft es ihren Leser imaginär an das Buch zu binden.
Mit den Charakteren hat sich Danielle Vega ihre eigene Welt aufgebaut, und wie ich finde hat sie sich hierbei wirklich viel Mühe gegeben. Jeder Charakter hat Stärken und Schwächen. Trotzdem schafft sie es, das man von Anfang an keinem der Charaktere vertrauen kann.
Ich finde das Buch ist sehr brutal geschrieben. Daher wirklich nichts für zarte Gemüter, und eine Leseempfehlung ab 14 Jahren finde ich persönlich zu niedrig.
Teilweise war ich über das Geschehene sehr schockiert und musste mich für einen Moment erstmal sortieren bevor es ans Weiterlesen ging.
Der Höhepunkt des Buches befindet sich auf jeden Fall im mittigen Teil. Beim Ende hat Danielle Vega mit ihrer Fantasie gespart. Da war ich persönlich ziemlich enttäuscht und habe viel mehr Spannung erwartet.
Hier stellt sich nun die Frage, gibt es einen zweiten Teil? Oder wollte Danielle Vega das Ende schnell über sich ergehen lassen, da der Höhepunkt nun leider nicht am Ende sondern viel weiter vorne lag und sie so das Buch hinaus zögern musste ?
Trotzdem vergebe ich dank der Spannung und der wirklich detailreichen Erzählungen 4 von 5 Sternen. Den fünften Stern hat das Buch leider wegen seines enttäuschenden und ereignislosen Endes nicht verdient.