Rezension

Unmenschlich

Sterbende Seelen -

Sterbende Seelen
von Leo Born

Zum Inhalt: 
Frankfurt wird von einer neuen Spezies im Bereich "organisiertes Verbrechen" heimgesucht: Nigerianer, die ihre aus der Heimat importierten Prostituierten in menschenverachtender Weise misshandeln. Als es Tote gibt findet Mara eine Spur nach Sizilien und versucht mit dem dort ermittelnden Beamten die Wege dieser afrikanischen Mafia zu durchkreuzen. 

Mein Eindruck:
Der sechste Fall für Mara Billinsky - Abnutzungserscheinungen zeigt die unkonventionelle Ermittlerin mit dem Spitznamen "Krähe jedoch keine. Wie gewohnt brutal - jedoch ohne Beschreibung von Grausamkeiten zum Selbstzweck -  und mit dem ganz eigenen, schwarzen Humor überzeugt auch diese Geschichte mit gut ausgearbeiteten Charakteren und (das ist eher ungewohnt) anderen Schauplätzen als dem gewohnt tristen Frankfurt. Born gönnt seinen Figuren eine Entwicklung, die einerseits erfreut, andererseits insbesondere bei Liebhabern der Reihe um Mara und ihren Best Buddy die Alarmglocken dröhnen lassen. Denn eins stellt der Autor mit vielerlei überraschenden Wendungen klar: Nix ist fix und wer eben noch lässig in den Sonnenuntergang reitet kann morgen schon im Leichenschauhaus liegen. Und obwohl auf der Seite der nigerianischen Prostituierten in dieser Geschichte noch am wenigstens gestorben wird, liegt der Fokus auf den Grausamkeiten, die diesen Frauen angetan werden und die Folgen, die für Geist und Seele daraus entstehen. Denn manchmal stirbt eine Seele, weil das Gegenüber zwar eine menschliche Maske trägt, sich unter dieser Maske jedoch eine Bestie verbirgt.

Mein Fazit:
Gut geschrieben, schwer zu ertragen