Rezension

Unterhaltend, aber hoffentlich regt es auch zum Nachdenken und Handeln an

Die Geschichte des Wassers - Maja Lunde

Die Geschichte des Wassers
von Maja Lunde

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch sollte man im Hochsommer lesen, wenn es seit Wochen nicht mehr ausreichend geregnet hat, und alle wegen der Hitze stöhnen... Dann kann man sich den Zukunftsteil ansatzweise vorstellen...

In diesem Buch gibt es zwei Handlungsstränge: der eine spielt in der Gegenwart und die Hauptperson ist eine Umweltaktivistin; der zweite spielt in der nicht allzu entfernten Zukunft und die Hauptpersonen sind ein Vater mit seiner Tochter - Klimaflüchtlinge.

Die Beschreibungen der "spannenden" Situationen auf dem Meer empfand ich als zu langatmig und abschweifend, aber sonst hat mir das Buch gut gefallen. Wie schon beim ersten Teil (Bienen) mag ich, dass die Personen recht realistisch sind. Sie sind nicht einfach schwarz/weiß bzw. gut/böse, sondern wie normale Menschen mit ihren Stärken und Schwächen. Man kann sie bewundern und trotzdem unsympathisch finden und dabei auch trotdzem Mitleid für sie empfinden. Sie verletzen und werden verletzt - aber manchmal können die Wunden auch wieder geheilt werden.

Was mir ein bisschen gefehlt hat, war die Ursache für die Bedrohung (mit Kohleverstromung wurde nur eine Ursache kurz genannt - der Gletscherabbau dürfte zwar die Landschaft verschandeln, aber nicht wirklich die Ursache für Klimawandel sein) und was wir (ja wir) tun können (nein, müssen), um die schlimmsten Folgen noch abzumildern. Andererseits war es zumindest bei mir so, dass ich mich nach dem ersten Buch tiefergehend mit Bienen (Wildbienen vs. Honigbienen) beschäftigt habe und vielleicht wirkt auch das Wasserbuch ähnlich und bewirkt etwas (wenn man etwas ändern will, muss man bei sich selbst anfangen).