Rezension

Unterhaltsam und schön schottisch – wie ein kleiner Urlaub

Ein Schotte kommt selten allein - Karin Müller

Ein Schotte kommt selten allein
von Karin Müller

Bewertet mit 5 Sternen

Janne wollte schon immer mal nach Schottland, denn sie ist großer Outlander-Fan. Allerdings hatte sie sich das immer als Rucksacktour auf eigene Faust vorgestellt, nicht als Pauschaltouristin mit einer Busgesellschaft… Ihre Freundinnen meinten es sicher gut, als sie ihr genau so eine Busreise zum 40. Geburtstag geschenkt haben. Leider sind die Mitreisenden genauso nervig, wie Janne es befürchtet hat, und der überkorrekte Reiseleiter hetzt sie mit der Stoppuhr von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.

Da kommt es Janne eigentlich ganz gelesen, dass sie nach einem Stopp den Bus verpasst und in einer anderen Reisegruppe – genau neben dem netten Schotten Alex – landet.

 

 

Meine Meinung:

Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil schon der Klappentext in mir Erinnerungen an unsere Schottland-Rundreise mit unserer Stufe (inkl. Moorwanderung im strömenden Regen und langer Fußmärsche zur Jugendherberge, weil der Doppeldeckerbus nicht unter einer niedrigen Brücke durchpasste…) geweckt hat. In der Tat wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht.

Von Anfang an war ich von dem witzigen Humor des Buches eingenommen und habe mich durchgängig sehr gut unterhalten gefühlt. Janne ist wirklich sehr sympathisch – und gleichzeitig mit Entwicklungspotential – dargestellt, sie ist eine kleine Besserwisserin und wurde gleichzeitig in ihren Beziehungen so oft enttäuscht, dass sie kaum glauben kann, wenn sich ein attraktiver Mann für sie interessiert…

Auch die Reise durch Schottland kommt in dem Roman sehr authentisch und unterhaltsam rüber. Ich fühlte mich wirklich an vielen Stelle an unsere damalige Tour erinnert, denn auch im Roman regnet es des Öfteren und auch das Essen (bis hin zum „fried mars bar“) wird sehr authentisch dargestellt. Auch die Orte, die in der Outlander-Saga (und insbesondere als Filmkulisse) eine Rolle spielen, werden angemessen gewürdigt. Die Darstellungen fand ich so gelungen, dass ich selbst große Lust bekommen habe, wieder einmal nach Schottland zu reisen. Es war mir vorher gar nicht so klar, dass der Schottland-Tourismus durch die Outlander-Reihe so zugenommen hat. Auch habe ich aus dem Roman einiges lernen können, z.B. dass der Unterschied im „e“ bei Whiskey / Whisky Irland/USA und Schottland voneinander trennt.

Vor allem aber hat das Buch mich wirklich gut unterhalten. Neben dem sehr gelungenen Humor ist auch der Spannungsbogen gut konstruiert und das Ende, bei dem alle Fäden zusammengeführt werden, sehr stimmig dargestellt. Der Roman ist nicht nur witzig, sondern auch gefühlvoll mit einem schönen Happy End, wie ich es mir gewünscht habe. Sehr gerne würde ich noch mehr in dieser Richtung lesen!

 

 

Fazit:

Der Roman ist eine rundum gelungene unterhaltsame und gefühlvolle Geschichte vor einer interessanten schottischen Kulisse. Er macht Lust auf eine eigene Schottland-Reise, vermittelt aber auch auf Balkonien Urlaubsgefühle. Bitte mehr davon!