Rezension

Unterhaltsamer Horror mit historischem Hintergrund

Grauer Teufel - Graham Masterton

Grauer Teufel
von Graham Masterton

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein junges Pärchen richtet freudig sein neues Zuhause ein als der Vater sich beim Tapezieren unbewusst am Arm verletzt. Es blutet sehr stark und seine Frau ruft einen Krankenwagen. Als die Sanitäter endlich eintreffen wird ihr beim Versuch die Haustür zu öffnen die Kehle durchgeschnitten und ihr Mann ist übersät mit weiteren tiefen Schnitten...
Und das bleiben natürlich nicht die letzten sonderbaren Todesfälle!

Martin Decker, der mit dem Fall beauftragt wird, ist nicht gerade eine Person, die man als besonders sympathisch und liebenswert bezeichnen würde. Allerdings hatte er vor ein paar Jahren mit einem schweren Schicksalsschlag zu kämpfen und schon bald stellt sich heraus, dass er auch persönlich mit dem Fall verbunden ist und über sich hinaus wachsen muss um zu überleben.

Am Anfang lief es mir beim Lesen noch eiskalt den Rücken herunter und die Geschichte erinnerte mich an Richard Laymons „Der Killer“, bei dem auch ein unsichtbarer Mörder unterwegs ist.
Das Buch konnte mich im ersten Drittel wirklich durch Horrormomente und Brutalität schocken, danach driftete es größtenteils eher in Richtung Krimi ab und bewegte sich erst zum Ende hin wieder mehr in Richtung Horror. Daher halte ich es auch für etwas zart besaitetere Gemüter geeignet.
Der historische Hintergrund mit Bezügen zum amerikanischen Bürgerkrieg und eine alte afrikanische Religion, die dem ganzen etwas unheimlich mysteriöses verlieh, gefielen mir besonders gut.
Und obwohl es in der Mitte zwar ein paar Längen gab und die Auflösung am Ende etwas zu plötzlich kam ist die Geschichte trotzdem recht unterhaltsam und abwechslungsreich geschrieben und nicht bloß stumpfes Gemetzel.