Rezension

unterhaltsamer Venedig- Thriller

Marter - Jonathan Holt

Marter
von Jonathan Holt

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Frau im Priestergewand wird ermordet aufgefunden. Mit dem Fall wird ein erfahrener Ermittler und eine junge Beamtin betraut, die ihren ersten Mordfall zugeteilt bekommt. Das Buch spielt in Venedig und ist für Fans der Stadt und der Lebensart sehr geeignet. Die Ermittlungen werden zunächst auf eine verwunsche Insel in der Lagune gelenkt, wo der Tatort, übersäht mit mystischen motiven ausgemacht werden kann. Es gibt Hinweise auf eine Gemeinschaft von katholischen Priesterinnen, die von der Kirche verfolgt wird, auf einen Menschenhändlerring, der über die Lagune exjugoslavische Mädchen schmuggelt und alte Kriegsverbrechen. Einige der Figuren agieren in einem venezianischen sozielen Netzwerk. Die Ermittlungen führen in einem zweiten Handlungsstrang, der eine amerikanische Militärangestellte, die in Venedig stationiert wird, ebenfalls zu Kriegsverbrechen in Kroatien. Irgendwann verbinden sich die Handlungsstränge und die Figuren ermitteln gemeinsam. Ein korrupter Staatsanwalt und eine Gruppe des Militärs versucht allerdings, die Ermittlungen zu verhindern. Hinzu kommt noch eine sich entwickelnde Liebesbeziehung zwischen dem italienischen Ermittlerteam.

Insgesamt ist also genug Handlung vorhanden, damit keine Langeweile aufkommt. Teilweise ziehen sich einzelne Abschnitte dann doch etwas hin, später wird das Buch aber absolut spannend. Es werden viele Themen vermischt, Prositution, Zölibat, Jusgoslawienkrieg, Drohnenangriffe, soziale Netzwerke, Emazipation usw.. Ganz kritisch könnte man von einer leichten Überladung des Buches sprechen. Mir hat es trotzdem aufgrund der Spannung und der Schreibweise gefallen. Der Klappentext lässt den Umfang der gesamten Themen erstmal nicht vermuten.