Rezension

Unterhaltsames Debüt mit viel Luft nach oben

Blow Out - Uwe Laub

Blow Out
von Uwe Laub

Wie Uwe Laub den Zustand der Welt im Jahr 2052 zeichnet, möchte ich als beängstigend und äußerst ungemütlich bezeichnen. Die Weltmeere sind über die Ufer getreten. Viele Städte und Dörfer sind bereits überflutet und der Meeresspiegel steigt weiter. Die Gletscher in der Antarktis sind geschmolzen. Statt Eis und Schnee befindet sich dort die neue und pulsierende Metropole Antarctic City und es herrschen milde 18 Grad Außentemperatur.

Emma Fischer ist eine hochrangige Mitarbeiterin in der amerikanischen Botschaft in Berlin. Entsprechend ihrem Status reagiert sie dann auch genervt und verärgert, als der Botschafter sie bittet eine alte Akte in den Archiven zu suchen. Als sie die Akte dann aber schließlich findet  merkt sie schnell welche Brisanz  diese Papiere besitzen. Emma entschließt sich entgegen ihrem Ehrenkodex die Akte zu kopieren und aus der Botschaft zu entwenden. Diese Entscheidung ruft mächtige Gegner auf den Plan, die Emma zu einer atemlosen Flucht zwingen. Einzig ihr Freund, der Journalist Nick Schäfer, kann Emma  jetzt noch  helfen den Mord an vier Wissenschaftlern aufzuklären und damit den größten Umweltskandal der letzten Jahrzehnte der Weltöffentlichkeit bekannt zu machen.

Anders als von mir erwartet beschäftigt sich Blow Out nicht mit einer drohenden Umweltkatastrophe, sondern man wird als Leser mitten in die Katastrophe hineingezogen, die dann aber auch nur den Rahmen der Handlung bildet.

Uwe Laub gibt sich große Mühe seine Story möglichst fesselnd zu gestalten und lässt dem Leser kaum Zeit für  Verschnaufpausen. Genau darin liegt aber meiner Meinung nach auch das größte Problem des Romans. Die Aneinanderreihung von Actionszenen und brutalen Verbrechen war mir schlicht „too much“ und ließen kaum Raum für atmosphärische Dichte oder die Entwicklung der Charaktere. Daher konnte mich „Blow Out“, obwohl kurzweilig, nicht wirklich packen. So mancher wissenschaftlicher Zusammenhang blieb mir beim Lesen ebenso verschlossen, wie auch die Tatsache, weshalb sich ein deutscher Autor eines so amerikanischen Hintergrunds bedienen muss und warum ganz klischeehaft „Uncle Sam“ so verdorben, korrupt und böse dargestellt wird. In dieser Hinsicht haben mir die verschiedenen Blickwinkel ganz eindeutig gefehlt.