Rezension

Unterhaltung pur, aber oft zu abschweifend.

Schuld war Elvis - Rebecca Maria Salentin

Schuld war Elvis
von Rebecca Maria Salentin

Bewertet mit 3 Sternen

Der Schreibstil dieses Romans war sehr abwechslungsreich und besonders. Während des Lesens hatte man total das Gefühl zurück in die 70er Jahre katapultiert worden zu sein. Hier und da wurde er etwas ausschweifend und die kompakten Schachtelsätze störten doch immer wieder meinen Lesefluss. 

Obwohl der Klappentext eine interessante Geschichte mit der Suche nach dem Vater zu versprechen scheint, las man doch hauptsächlich von Meggys Pech mit den Männern. Wo einer nach dem anderen sein ganz eigenes Chaos hinterließ, grenzte sich Meggy immer mehr von ihrer Familie ab. Fängt immer mehr damit an, in allem etwas schlechtem zu sehen und lässt selbst ihre eigenen Kinder darunter leiden. Ist dieser Bereich so ausführlich erklärt, so kam mir die Geschichte hinter Hebrons Suche nach ihrem Vater eindeutig zu kurz.   

Zu den Charakteren konnte ich auch keinen direkten Bezug herstellen. Es gab eine große Anzahl an Figuren, die in diesem Roman vorkommen und von einigen habe ich auch sehr, sehr gerne gelesen. Jeder Einzelne wurde mit Farbe und einer eigenen Geschichte bestückt, aber viele blieben auch etwas schwammig, was man entweder der vielen Personenzahl zuschreiben könnte oder den für mich persönlich etwas zu großen Bereich über Meggys Männer. 
Was mir dagegen besonders gut gefallen hat waren die Erzählungen der Kindheit von der Hungerschen Sippe. Die hatten es alle faustdick hinter den Ohren und haben die witzigsten Sachen, hauptsächlich natürlich draußen, gemacht. Beim Lesen wünscht man sich dabei nicht selten, in einer Zeit mit weniger Technologie-Abhängigen zu leben und zusammen mit den Hungers verrückt los zu tanzen, zu lachen oder im Sommer von einer Brücke in den Fluss zuspringen, um dann einfach los zu schwimmen.

Fazit:

Ein unterhaltsamer Roman mit historischem Flair und viel Humor (und auch Personen), einer lustigen, goldigen und auch mit Problemen beladenen Familie, aber von der Handlung her einfach nicht das was ich erwartet habe. Der abschweifende Schreibstil lies auch leider manchmal meine Gedanken abschweifen.