Rezension

Unterwasser-Abenteuer

Das Leuchten - Kat Falls

Das Leuchten
von Kat Falls

Erst dachte ich an eine Geschichte wie ein umgekehrtes Atlantis, dann dachte ich an Sci-Fi-Filme, doch schlussendlich entwickelt sich der Roman in eine ganz andere Richtung und war deswegen erfrischend neu, anders, ideenreich, abenteuerlustig und so gar nicht 08/15.

Das  Cover ist wunderbar simpel und doch sehr hübsch gestaltet mit der Qualle. Nur wenn man das Buch in Händen hält, entdeckt man leichte Tropfen auf dem Cover als wäre es tatsächlich nass, als hätte tatsächlich etwas darauf getropft. Ein toller Effekt, der mir immer noch sehr gefällt. 

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Womöglich auch, weil es sich um ein Jugendbuch handelt. Frisch, fliessend und rasant eben, wie ein Abenteuer für Jungleser sein muss. Auch wird der Leser sehr schnell mit Ty und Gemma bekannt gemacht und gleich in einer abenteuerlichen Einstiegsszene. Die Dunkle Gabe rutscht manchmal etwas in den Hintergrund, spielt aber besonders gegen Ende wieder eine grosse Rolle. Denn eigentlich ist der Roman ein Unterwasser-Abenteuer-Krimi oder Ähnliches, wodurch nicht nur die Fantasy-Elemente zählen, sondern die Spannung aufgrund der Seablite-Gang, einer Art Räuberbande (weiteres verrate ich nicht, ich möchte ja nicht spoilern). 

Die Hauptfiguren waren mir sympathisch und man kann gut mit ihnen mitfühlen. Einige Nebenfiguren bleiben leider etwas zweidimensional und es ist zu offensichtlich, dass sie auch Nebenfiguren sind und bleiben werden. Dafür wird das Meer und die Unterwasserstation sowie Ty's Haus beschrieben. Dabei zeigt die Autorin ein unglaublicher Fantasienreichtum, der wohl aus einigen Wahrheiten besteht (Meeresbiologische Erkenntisse), aber hauptsächlich aus vielen Ideen und Inspirationen besteht. Mir persönlich gefielen besonders die Momente, wenn Ty durchs Meer schwimmt und Gemma sein Zuhause oder Spezielles aus dem Ozean zeigt. Diese Situationen tragen meist wenig zur Haupthandlung hinzu, sind aber schlichtweg zauberhaft, anders kann ich es kaum formulieren.

Mit der Idee, dass der Meeresspiegel steigt und somit der Platz auf der Erde für solch viele Menschen knapp wird, steht am Anfang und Grund für die Welt in "das Leuchten". Dabei kann man durchaus Parallelen zu unserer tatsächlichen aktuellen Welt ziehen und so ist der Roman auch futuristisch thematisiert. Dass uns aber in XY Jahen Kiemen wachsen werden, glaube ich nicht, und das ist damit auch nicht gemeint. Dennoch ist der Autorin gelungen, ein aktuelles Thema als Rahmen einer rein fiktiven Geschichte zu nehmen.

Schlussendlich war es ein kurzweiliges, aber sehr interessantes und unterhaltsames Buch,  dessen 2. Teil ich gerne auch lesen werde: Die Finsternis, das ebenfalls im Meer spielt. 
 

4 / 5 Sterne