Rezension

Unterwegs mit der "Suppenfee"

Zitronensonne -

Zitronensonne
von Katrin Einhorn

Bewertet mit 3 Sternen

Mit dem Foodtruck nach Italien und einem Fremden im Gepäck

Romy ist am Ende! Mit ihrem Foodtruck, der "Suppenfee", hat sie einfach keinen Erfolg, weshalb sie pleite ist und den Truck verkaufen muss.
Jetzt macht auch noch ihr Freund mit ihr Schluss, genau vor dem seit langem geplanten Kurztrip nach Florenz auf den sich Romy so gefreut hatte.
Aber die drei Tage Florenz lässt sie sich nicht nehmen. Sie hofft dort nämlich auf den Ausnahmekoch "Quinto" zu treffen, der mit seinen Gerichten irgendwo auftaucht, für Furore sorgt, und anschließend gleich wieder in der Versenkung verschwindet.
Um Geld zu sparen fährt sie auf eine letzte Tour mit der "Suppenfee" nach Florenz, nur leider will der nervige Typ, der ihr den Truck abkaufen will, unbedingt mitfahren.
Am Ende bleibt Romy nichts anderes übrig, als Leonard mitzunehmen.

Ich hatte auf eine romantische Liebesgeschichte, die vielleicht auch etwas chaotisch ist, gehofft.

Das Chaotische habe ich auf jeden Fall bekommen. In Florenz läuft nämlich überhaupt nichts so, wie Romy es gehofft hatte. Ein Missgeschick folgt dem nächsten, was ich anfangs noch witzig fand, später aber eher anstrengend. Denn Romy ist ein echter Pechvogel, und wenn nie etwas gelingen will, so ganz und gar nichts, wird die Handlung auf Dauer langwierig.

Was mir sehr gut gefiel war der geheimnisvolle "Quinto", dem Romy seit Jahren hinterherjagt. Sie betreibt sogar einen Blog auf dem sie von ihren Fortschritten, wie sie Quinto näher kommt, berichtet.
Da sich Romy nur für Quinto interessiert und fast schon ein wenig besessen von ihm ist, verliert der Schauplatz an dem die Geschichte spielt, fast völlig an Bedeutung. Wer also auf Italienfeeling gehofft hat, wird nicht so viel davon hier finden. Aber die ganze Sache um den geheimnisvollen Quinto mochte ich, es brachte Abwechslung.
Richtig gefehlt hat mir leider die Romantik. Es hat null zwischen den Hauptfiguren geknistert. Von großen Gefühlen war nichts zu spüren. Es war mir irgendwann dann sogar relativ egal, ob die beiden sich am Ende kriegen oder nicht.

Erzählt wird aus Romys Sicht. Zwischen den Kapiteln finden sich aber auch einige von Romys Blogartikeln in denen sie sich an ihre Leser wendet. Ausserdem gibt es noch Nachrichten von einem Smartphone zwischen einem Karl-Otto und einem Sig. Pasta. Leider wird fast sofort klar, um wen es sich hierbei handelt.
An sich war das ein schöner Sommerroman für zwischendurch. Mir persönlich haben die Gefühle gefehlt, aber das kann der nächste Leser ja schon wieder ganz anders empfinden.