Rezension

Unwirkliche Geschichte, voller Lebensweisheiten und einer überraschenden Entwicklung

Die Einsamkeit der Astronauten -

Die Einsamkeit der Astronauten
von Stefan Beuse

Bewertet mit 3 Sternen

Die ersten Begriffe welche mir zum Buch „Die Einsamkeit der Astronauten“ von Stefan Beuse einfallen sind tatsächlich verwirrend, oder auch surreal. Auf jeden Fall fordert die Geschichte ihre Leser:innen heraus und ist damit keine leichte Kost. Zu Beginn wird das Setting zwar noch klar umrissen und die dystopischen Elemente stechen heraus. Dann fokussiert sich die Handlung aber zunehmend auf ihren Hauptprotagonisten Jonah und dessen Gedankenwelt. Gekonnt spielt der Autor mit Einbildung und Realität und lässt beides bis zum Ende versiert miteinander verschmelzen. Der Roman glänzt dabei durchaus mit erzählerischer Finesse, wobei ich ihn für ein Jugendbuch inhaltlich für ziemlich anspruchsvoll halte. Allgemein scheint keine Genrebezeichnung so richtig zu passen, denn die Geschichte lässt sich schwer einordnen. Gesellschaftskritik, trifft auf individuelle Lebensweisheiten und Jonas Entwicklung erinnert stellenweise an eine Coming of Age Erzählung, aber auch an einen Abenteuerroman. Mich persönlich hat die wilde Mischung immer wieder durcheinander gebracht und auch wenn ich dem Roman etwas abgewinnen konnte überwiegt doch die Irritation. Gerade das Ende hätte ich mir doch weniger offen und dafür klarer gewünscht. Sicher wird das Buch aber seine begeisterte Leserschaft finden. Lust sich auf philosophische Betrachtungen und eine unwirkliche Handlung einzulassen sollte, man aber auf jeden Fall mitbringen. Mich selbst konnte die Umsetzung leider nicht vollständig überzeugen, weswegen ich nur 3 von 5 Sternen vergeben kann.