Rezension

Vater-Sohn-Geschichte

Die Gesichter - Tom Rachman

Die Gesichter
von Tom Rachman

Ein Buch muss den Leser bzw. die Leserin zum richtigen Zeitpunkt treffen - ich glaube, hier war es bei mir leider (noch) nicht der Fall. Ich fand "Die Gesichter" von Tom Rachman leider in vielen Passagen schwer zugänglich, etwas langatmig und zäh. Auch die Vater-Sohn-Beziehung ist oft anstrengend: das verzweifelte Verlangen des Sohnes, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und vor allem auch von ihm anerkannt zu werden. Es fiel mir nicht leicht, wirklich eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen, allen voran natürlich Bear Bavinsky, der zwar ein großes künstlerisches Talent, aber kein Talent für Zwischenmenschliches besitzt.

Rachman geht in diesem Buch wirklich einigen interessanten Fragen nach, mal gefühlvoll, mal humorvoll. Neben der Beziehung zwischen Vater und Sohn geht es auch um den Kunstmarkt und um Kunstschaffende. Oft gefiel mir auch Rachmans Stil, gerade in späteren Abschnitten fiel das Lesen wesentlich leichter, war weniger mäandernd. Schade, dass mich diese Geschichte trotzdem nicht richtig abholen konnte.