Rezension

Vergessen oder nicht?

Begraben - Elena Sender

Begraben
von Elena Sender

Bewertet mit 4 Sternen

So mancher würde seine Vergangenheit am liebsten vergessen. Neuropsychiaterin Cyrille Blake täte alles dafür, sich erinnern zu können. Wer ist der traumatisierte junge Mann, der intime Details aus ihrem Leben kennt und behauptet, vor Jahren ihr Patient gewesen zu sein? Ein unberechenbarer Psychopath, der es auf sie abgesehen hat? Oder weiß er wirklich etwas von dem, was aus ihrem Gedächtnis wie ausradiert scheint? Cyrille macht sich an eine verstörende Spurensuche und fördert Dinge aus der Vergangenheit ans Licht, die vielleicht besser für immer im Dunkel begraben geblieben wären '

Krähen machen mir immer Angst. Ok, den Unterschied zwischen Krähen und Raben, kann ich euch nun nicht erklären, aber den Raben hier könnt ihr anfassen Schon allein deswegen, ist das Buch ein echter Hingucker.

Auch der Inhalt lässt sich gut lesen. Es ist eine Geschichte, die sich erst aufbaut und man lange die Charaktere kennen lernt, um sie gut einschätzen zu können. Da ist zum Beispiel Cyrille Blake, die Ärztin, die mit einer guten Portion Gewissen und später Angst, kein einfacher Charakter ist. Sie erzählt auch Dinge, die ich über das Gehirn und die Neuropsychologie noch nicht wusste. Trotzdem ist es nie langweilig oder ausschweifend beschrieben. Es ist eine gute Mischung aus Thrillerelementen und lehrreichem Material.

Die Thrillerelemente selbst ergeben ein stimmiges Bild und ein Überraschungseffekt kann ich euch auch versprechen, denn lange dachte ich den Täter gefunden zu haben, aber Cyrille und Frau Sender überraschten mich sehr. Mitunter ist es nicht sehr blutig, aber eine Ekelfaktor ist trotzdem vorhanden, was schon sehr verwundert, denn blutig ist meist eklig. ABer dieser Thriller besticht auch noch durch Gedankengänge die gruselig sind und durch Dinge, die mit unserem Gehirn zu tun haben, die auch grausam sein können.

Ein Thriller, der mich gut unterhalten hat und leichte Lesekost ist, trotz seiner 500 Seiten. Ich behalte Elena Sender im Auge