Was geschah vor zehn Jahren?
Bewertet mit 4 Sternen
Manche möchten am liebsten alles vergessen und andere, die etwas vergessen haben, möchten sich mit jeder Faser wieder daran erinnern.
Cyrille Blake ist gut situiert, als Neuropsychiaterin leitet sie eine Klinik in Paris, sie ist glücklich verheiratet. Doch ganz plötzlich scheint ihr gesamtes Leben aus den Fugen zu geraten. Ein traumatisierter, junger Mann wird als Patient bei ihr vorstellig. Jedoch scheinbar nicht zum ersten Mal. Er kennt intime Details aus ihrem Leben und behauptet bereits vor zehn Jahren von ihr behandelt worden zu sein. Cyrille jedoch erinnert sich nicht an ihn und je mehr sie in ihrem Gedächtnis gräbt, umso mehr fällt ihr auf, dass sie noch andere Erinnerungslücken hat, die ihre Vergangenheit betreffen.
Sie begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche, denn, was sie dabei herausfindet, hätte vielleicht besser verborgen bleiben sollen.
Anfangs empfand ich die Handlung als ziemlich schleppend und überschaubar. Doch als ich dann so richtig im Geschehen gefangen war, nahm auch die Spannung zu und manche Wendungen sorgten für Gänsehaut. Der Thriller ist gespickt mit medizinischen Details, die ich sehr interessant fand, und die zeigen, dass die Autorin vom Fach ist. Elena Sender ist Wissenschaftsjournalistin und gilt als Expertin für Gehirn - und Emotionsforschung. Somit kratzt sie dabei nicht nur an der Oberfläche, sondern beschreibt detailliert manches aus ihrem Metier.
Insgesamt ein gelungenes Debüt!