Rezension

Verliebt in die Nachhilfelehrerin

Ungenügend - Asuka Lionera

Ungenügend
von Asuka Lionera

Inhalt:

Leon und sein bester Freund Steven sind die heißesten Jungs der Schule. Kein Mädchen ist vor ihrem Charme sicher. Während Steve als Sonnyboy auftritt, wirkt Leon mysteriös und geheimnisvoll. Der Typ, den die Mädchen erobern möchten.

Steve genießt sein Leben in vollen Zügen. Auch Leon ist einem kleinen Stelldichein gegenüber nie abgeneigt, doch sucht dieser sich die Mädchen nach dem Abbild der einen Frau aus, die einst sein Herz zu erobern wusste.

Als Alex – Leons große Liebe und ehemalige Nachhilfelehrerin – sich der Klasse als neue Mathelehrerin vorstellt, wird Leon schlagartig in die damalige Zeit zurückversetzt. Die Beziehung war und ist verboten. Seine Eltern kennen diese Frau und würden beiden das Leben zur Hölle machen, wenn sie von Alex erneutem Auftauchen erfahren würden.

 

Schreibstil:

„Wenn er nicht augenblicklich seine Klappe hält, entjungfere ich seinen Arsch. Mit einer Zucchini. Aus dem Garten meiner Mutter“, so lautet der erste Satz des Romans. Er wirkt provozierend, schockierend und rüttelt den Leser wach. Auf derbe Sprüche und erotische Szenen, bei denen die Autorin kein Blatt vor den Mund nimmt, sollte man sich einstellen.

Die Erzählung erfolgt aus der Sicht von Leon. Wenn man seine Sprüche liest, sein Ego betrachtet und seine Wortwahl bezüglich seiner Liebschaften verfolgt – hier fällt auch gerne mal das Wort Schlampe -, so soll man wohl zu dem Schluss kommen, dass es sich um einen „Bad Boy“ handelt. Nach und nach erfährt der Leser, dass Leon sich im Gegensatz zu seinem besten Freund nicht nach einer beliebigen Bettbekanntschaft, sondern nach einer ganz bestimmten Frau sehnt. Und zwar seiner ehemaligen Nachhilfelehrerin. Als diese ganz plötzlich in seinem Leben auftaucht, verändert sich Leons Denke dramatisch. Er kann nicht mehr das Leben in vollen Zügen genießen, ohne an Alex zu denken. Doch die Beziehung zu Alex darf weiterhin nicht sein. Sie ist seine Lehrerin und zudem auch noch verheiratet - mit dem Geschichtslehrer.

Dieser Plot verspricht spannend zu werden.

Leon selbst ist jemand, der gerne spontan handelt und dessen Worte manchmal schneller über seine Lippen kommen, als ihm lieb ist. Seine schulischen Leistungen sind ihm, ganz zum Missfallen seiner Eltern, nicht wirklich wichtig. Leons Eltern sind im Allgemeinen nicht begeistert von dem Verhalten des Sohnes. Seine damalige Liason mit der damaligen Nachhilfelehrerin war ein großer Vertrauensbruch, Leons ständige Liebschaften sind den Eltern ein Dorn im Auge. Sie möchten, dass der Sohn die Anwaltskanzlei übernimmt, sich eine Frau fürs Leben sucht und vor allem nicht mehr für Tratsch und Klatsch in der Nachbarschaft sorgt.

Die Frauen, die Leon nach Alex Abbild aussucht, sind wie diese selbst: Schüchtern und zurückhaltend. Sie wollen erobert werden und geben sich vordergründig bieder und verklemmt. Wenn sie aber Leons Charme verfallen sind, dann laufen sie zur Höchstform auf.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und machen Spaß. Jedoch muss man als Leser tolerant gegenüber ihren Verfehlungen sein.

 

Fazit:

„Ungenügend“ ist ein erotischer Roman mit einem „Bad Boy“ in der Rolle des Protagonisten. Der Plot verspricht mit einer verbotenen Liebe und einem Helden, der weiß, was er will und auch sehr kreativ im Umsetzen seine Pläne ist, eine Menge Spannung. Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, so dass man ihre Geschichte gerne verfolgt.

Aufgrund der detaillierten und stellenweise auch sehr expliziten erotischen Szenen würde ich den Roman an Leser/Leserinnen ab achtzehn Jahren empfehlen.

 

Buchzitate:

„Hans-Werner ist ein guter Ehemann“, sagt sie dann. Oh bitte, Hans-Werner, echt jetzt?“

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie die Kleine wütend am Spielfeldrand auf und ab stapft. Beinahe kann ich die Dampfwölkchen sehen, die aus ihrem Kopf stoßen. Der Gedanke erheitert mich …

„Ich mache dir einen Vorschlag“, sage ich dann mit samtweicher Stimme, während ich das Büchlein vor ihre Nase halte. „Du sagst mir, wer du bist und was du hier machst, und im Gegenzug bekommst du dein Buch zurück.“