Rezension

Verliebt ins Cover

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet - Charlotte Richter

Die Muschelsammlerin. Deine Bestimmung wartet
von Charlotte Richter

Bewertet mit 3.5 Sternen

Hier hat mich das Coverbild von Anfang an fasziniert - und da mich die Prequels (über Mariel bzw. Tora) neugierig auf die Geschichte gemacht hatten, habe ich mir während der Corona-Kontaktsperre dieses Buch gegönnt.

Dem Text merkt auch durch den Schreibstil an, dass es ein Jugendbuch ist - das hatte mich nach Prequels ein wenig zögern lassen, hier habe ich mich aber schnell daran gewöhnt.

Mariel wohnt auf Amlon - ein zentrales Gesellschaftselement ist das Ritual als Initiationsritus für das Erwachsenwerden. Hier treffen die noch-Jugendlichen am "Tag der Verbindung" auf ihren Seelenpartner, der aus dem magisch verbundenen Reich Nurnen kommt. Aber nicht für alle kommt der Seelenpartner durch das Tor, und die gelten dann als "Sonderbare" und müssen Amlon verlassen - aber nicht irgendwohin, sondern nach Xerax. Die dortige Gemeinschaft wird von Amlon mit dem notwendigsten versorgt, bleibt aber mehr oder weniger sich selbst überlassen. Und so bleibt es nicht aus, dass einiges der Amloner Gesellschaftsordnung in Frage gestellt wird.

Von Xerax gibt es kein zurück - einzelne mutige wagen die Fahrt in über das Meer in unbekannte Gegenden - außer, man macht sich aktiv auf die Suche nach seinem Seelenpartner in Nurnen, hat dafür aber nur begrenzt Zeit. Diesen Weg schlagen dann auch Mariel und ihre Gruppe ein, zu viert machen sie sich auf die Suche. 

Der Klappentext bereitet auf die Gefährlichkeit dieser Reise vor: "Doch auf der Reise flammen in Mariel plötzlich Gefühle für einen anderen auf. Und diese Gefühle bedeuten in Nurnen den sicheren Tod..." - das ist aber nicht wortwörtlich zu nehmen, die Gefahr ist dann doch eine ganz andere.

Ein spannendes Jugendbuch mit starken weiblichen Charaktären, das sich mit verschiedenen Lebensentwürfen beschäftigt und in eine Art Fantasy-Abenteuergeschichte mündet, aber Panem und Phantasien sind nicht allzu weit entfernt. Insgesamt eine nette Geschichte, die der jugendlichen Zielgruppe sicher noch besser gefallen wird als mir.