Rezension

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Verspricht mehr, als es halten kann

Nichts ist gut. Ohne dich. - Lea Coplin

Nichts ist gut. Ohne dich.
von Lea Coplin

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte klang zu Anfang vielversprechend. Ein junges Mädchen trifft den Jugendfreund von einst wieder, der ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Einst waren sie Freunde. Leander war wie ein großer Bruder zu ihr, doch nun will sie ihn nicht sehen. 
Janas Charakter ist nicht gut ausgearbeitet. Sie versteckt sich, geht sämtlichen Problemen und Konfrontationen aus dem Weg, will ihre Ruhe und weiß doch eigentlich nicht, was sie will. Der Leser meint, diesen Verhalten entspringt dem frühen Verlust ihres Bruders, doch im Laufe der Geschichte gibt Jana preis, dass ihr 12jähriges Selbst den Bruder gehasst hat, weil dieser ihr nur Beachtung schenkte, wenn er sie ärgerte. Sie will ihre Mutter und Schwester ja nicht verletzen, weil sie doch mit Leander zusammen ist, will ihrer Schwester nicht sagen, dass sie von deren Affäre und verletzt ihre Schwester doch mit einem Paukenschlag, ihre Mutter hat nicht mal einen Auftritt im Buch. Entweder war Jana schon immer ein unentschlossenes vor sich hin waberndes Wesen oder aber hier ist höhere Psychologie am Werk, die sich dem normalen Leser nicht erschließt. 
Das Traurige ist dabei jedoch, dass die Figur der Jana keine Entwicklung erfährt. Als zum Ende des Buches Leander vor ihrer Tür steht, rennt sie weg, knallt ihm die Tür vor der Nase zu usw. usw. Die Begründung ihres Verhaltens ist für mich hochgradig egoistisch. Leander hatte gerade seine Mutter verloren. Seine ach so tolle Freundin Jana befand sich gerade auf einem Selbstfindungstrip statt an seiner Seite zu sein, obwohl sie wusste, dass die Mutter Krebs hatte und es ihr sehr schlecht ging. Und dann kann sie ihm einfach nicht verzeihen, dass er total am Boden zerstört, nicht mehr er selbst ist und sie nicht sehen will. 
Dieses Verhalten macht mir die Figur der Jana sehr unsympathisch. 
Wie gesagt: Der Anfang verspricht mehr, als die Geschichte halten kann. – Schade! 

Kommentare

Hagazussa kommentierte am 03. Mai 2018 um 12:29

Die Geschichte klang zu Anfang vielversprechend. Ein junges Mädchen trifft den Jugendfreund von einst wieder, der ihren Bruder auf dem Gewissen hat. Einst waren sie Freunde. Leander war wie ein großer Bruder zu ihr, doch nun will sie ihn nicht sehen. 
Janas Charakter ist nicht gut ausgearbeitet. Sie versteckt sich, geht sämtlichen Problemen und Konfrontationen aus dem Weg, will ihre Ruhe und weiß doch eigentlich nicht, was sie will. Der Leser meint, diesen Verhalten entspringt dem frühen Verlust ihres Bruders, doch im Laufe der Geschichte gibt Jana preis, dass ihr 12jähriges Selbst den Bruder gehasst hat, weil dieser ihr nur Beachtung schenkte, wenn er sie ärgerte. Sie will ihre Mutter und Schwester ja nicht verletzen, weil sie doch mit Leander zusammen ist, will ihrer Schwester nicht sagen, dass sie von deren Affäre und verletzt ihre Schwester doch mit einem Paukenschlag, ihre Mutter hat nicht mal einen Auftritt im Buch. Entweder war Jana schon immer ein unentschlossenes vor sich hin waberndes Wesen oder aber hier ist höhere Psychologie am Werk, die sich dem normalen Leser nicht erschließt. 
Das Traurige ist dabei jedoch, dass die Figur der Jana keine Entwicklung erfährt. Als zum Ende des Buches Leander vor ihrer Tür steht, rennt sie weg, knallt ihm die Tür vor der Nase zu usw. usw. Die Begründung ihres Verhaltens ist für mich hochgradig egoistisch. Leander hatte gerade seine Mutter verloren. Seine ach so tolle Freundin Jana befand sich gerade auf einem Selbstfindungstrip statt an seiner Seite zu sein, obwohl sie wusste, dass die Mutter Krebs hatte und es ihr sehr schlecht ging. Und dann kann sie ihm einfach nicht verzeihen, dass er total am Boden zerstört, nicht mehr er selbst ist und sie nicht sehen will. 
Dieses Verhalten macht mir die Figur der Jana sehr unsympathisch. 
Wie gesagt: Der Anfang verspricht mehr, als die Geschichte halten kann. – Schade!