Rezension

Verwirrend, anspruchsvoll und nicht für jeden lesenswert

DAVE -

DAVE
von Raphaela Edelbauer

Bewertet mit 3 Sternen

Der Programmierer Syz arbeitet zusammen mit tausend anderen am Projekt Dave. Dave ist ein Computer, der so programmiert werden soll, dass er ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Syz wird auserwählt Dave seine persönlichen Erinnerungen zu geben und steigt dadurch in der Hierarchie auf. Das erlaubt ihm Einblicke in die herrschende Klasse. Welchem Zweck soll Dave dienen ? Heilsbringer oder Ende der Menschheit ?

Ich bin bei diesem Roman zwiegespalten in der Beurteilung. Das Thema ist interessant und aktuell. Die Frage, ob eine Maschine einen Menschen ersetzen kann, führt unwillkürlich zu einer emotionalen Debatte. Auch die Autorin setzt sich mit der Frage auseinander, ob die Maschine dem Menschen dient oder der Mensch der Maschine. Was macht ein eigenständiges Bewusstsein aus ? Die Autorin lässt mich die Ereignisse durch Syz erleben. Dabei werden die Erlebnisse immer verworrener und ich konnte oft nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden. Mir fehlte der rote Faden. Für mich das größte Manko des Buches war der Erzählstil. Die Autorin benutzt unglaublich viele nicht gerade gängige Fremdwörter, die den Lesefluss gestört haben, da ich schlichtweg nicht wusste, was sie bedeuten und sie nachschlagen musste. Dann enthält der Roman lange Ausführungen zu philosophischen und technischen Fragen, bei denen mir die Vorkenntnisse fehlen. Gut, das ist zum Teil mein Problem, aber das Buch gehört in meinen Augen zur Unterhaltungsliteratur und ist keine wissenschaftliche Abhandlung. Da hätte ich es auch nicht in die Hand genommen.

Mein Fazit : ein Roman zu einem interessanten Thema, der mich zeitweise fesseln konnte und mir einige Denkanstöße gegeben hat. Sprachlich und mit den wissenschaftlichen Ausführungen fühlte ich mich allein gelassen. Jemand, der näher am Thema dran ist, ist möglicherweise begeistert.