Rezension

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Viel zu lang

Dämon - Matthew Delaney

Dämon
von Matthew Delaney

Bewertet mit 2.5 Sternen

Während des 2. Weltkrieges verschwindet auf einer Insel im Pazifik ein Erkundungstrupp Soldaten spurlos. Auf der Suche nach den verschwundenen Kameraden, schlägt sich eine weitere Truppe in den Dschungel, doch schon nach kurzer Zeit stellen sie fest, dass die Japaner nicht die einzigen Feinde sind, die ihnen auflauern. 

Jahrzehnte vergehen und vom Grund des Pazifiks wird ein Wrack geborgen und das Grauen, das damals auf der Pazifikinsel gewütet erwacht im heutigen Boston erneut zum Leben. Eine brutale Mordserie beginnt.

Das Buch ist mit seinen über 700 Seiten wirklich sehr dick und ich musste mich teilweise überzeugen es weiterzulesen und nicht einfach in die Ecke zu pfeffern. Denn eins muss ich gleich sagen, die Geschichte ist zwar schon spannend, aber es gibt mehrere, auch sehr lange Passagen, in denen einfach nichts außer unnötigem Geplänkel, das die ganze Handlung nicht wirklich weiter bringt. Der Schreibstil des Autors ist einfach gehalten und besteht aus kurzen Sätzen, die nicht besonders anspruchsvoll waren. So kam man aber auch immer wieder gut in die Geschichte hinein.

Die Geschichte beginnt wie schon oben erwähnt während dem 2. Weltkrieg. Diese "Einleitung", zieht sich aber schon über knappe 200 Seiten. Im Gegensatz zum restlichen Buch fand ich sie aber sehr gelungen, da hier sofort Spannung aufkam und dann aber auch gehalten wird. Die Szenen, in denen der Dämon gewütet hat, sind wohl eher nichts für zartbesaitete, da hier sehr ins Detail gegangen wird und alles auch sehr bildhaft beschrieben wird. Aber auch schon in diesem Teil passieren für mich Dinge, die ich nicht so ganz logisch finde, die aber auch nicht wirklich aufgeklärt werden. (Warum trägt man das Auge von einem Toten in der Hemdtasche durch die Gegend?!). Solche, für mich, unlogischen Darstellungen zogen sich durch das ganze Buch hinweg. Die Teile der Geschichte die dann im Boston der Gegenwart spielen sind sehr langatmig und bis auf einige brutale und auch durchaus gutbeschriebene Mordszenen und Tatorte, konnte es mich leider nicht überzeugen. Mal ganz abgesehen von den Logikfehlern, bei denen ich einfach nur noch mit dem Kopf schütteln konnte. (da tropft Blut von oben und es fällt einem erst nach einer stundenlangen Diskussion auf?! Da muss doch ein riesiger Blutfleck an der Decke gewesen sein?)

Das Ende ist wie eigentlich alles an dem Buch einfach zu lang, da rennt man stundenlang durch ein Gebäude, von oben nach unten und wieder zurück, ohne dass man von dem eigentlichen Gegner mehr mitbekommt als ein Kratzen in der Ferne. Aber nach gefühlten fünf Jahren haben es dann doch mal alle geschafft, sich zu begegnen und die einen sterben und die anderen eben nicht. Wer genau auf welcher Seite steht, werde ich natürlich nicht verraten.