Rezension

Viiiiel zu schnell!

8 Tage im Juni - Brigitte Glaser

8 Tage im Juni
von Brigitte Glaser

Äußeres Erscheinungsbild:
Ich liebe das Cover. Es schaut aus wie eine Pinnwand und die zarten Rosa- und Pastellfarben lassen eine schöne Liebesgeschichte erahnen, die (natürlich) im Juni spielt.
Der Titel gibt sehr genau an, wie lange uns das Buch inhaltlich begleitet: nämlich 8 Tage im Juni.

Eigene Meinung:
Die Idee an sich finde ich sehr schön. Ja gut, es ist absolutes Klischee mit dem reichen Jungen und dem armen Mädchen, aber die Rettungssache gab dem ganzen noch mal so das Itüpfelchen und hat mich interessiert.

Die Handlung ging im allerdings zu schnell. Denn das Buch umfasst tatsächlich nur 8 Tage. 8 Tage in denen so viel passiert. Verlieben, ausziehen und andere Dinge, die mir unglauwürdig zu schnell gingen.
Trotz der Kürze und Kompaktheit der Geschichte konnte mich die Tiefgründigkeit in Bezug auf Jennys Familie und Vergangenheit packen. Die ernsten Themen Arbeitslosigkeit, Armut und psychische Erkrankungen werden angeschnitten. Der Kontrast zwischen den zwei Welten von Jenny und Lovis wurde sehr gut aufgezeigt und hat mich berührt.

Das größte Manko des Buches ist eindeutig der Schreibstil der Autorin. Irgendwie hat der mir nämlich nicht wirklich zugesagt. Einerseits abgehackt und voller kurzen Sätze, andererseits unnötig ausschweifend. Definitiv nicht ganz mein Fall.

Die beiden Protagonisten fand ich eigentlich sehr gut.
Jenny hapert mit ihrem Leben in der Roten Burg und der damit verbundenden Armut und Außenseiterstelle. Dennoch liebt sie ihre Familie und möchte eigentlich ungern von ihr weg. Relativ schnell werden ihr jedoch die Augen geöffnet.
Das Lovis stottert empfand ich als sehr menschlich. Er hat seinen kleinen Makel und er kann damit nicht wirklich umgehen. Wie er das im Laufe der Geschichte trotzdem schafft fand ich sehr schön mitanzusehen und es muss ihn eine Menge Überwindung gekostet haben. Außerdem ist er auch nicht so ein reicher Idiot wie erwartet.

Wie bereits oben genannt ging mir die Beziehung viel zu schnell. Schwuppsdiwupps waren sie verliebt. Ich kann verstehen, dass Lovis seine Retterin kennenlernen wollte, aber ich denke er hat dann zu viel in das Retten hineininterpretiert und damit auch Gefühle zu schnell herbeigerufen, die sonst so noch nicht da gewesen wären.

Zum Ende ist zu sagen, dass mir der Konflikt zwischen Jenny, Toni und Lovis wurde mir zu schnell beigelegt. Aber ich bin sehr froh, dass Jenny den großen Schritt gewagt hat.

Fazit:
Ein nettes Sommerbuch für Zwischendurch. Wer mit einem schnellen Handlungsablauf kein Problem hat könnte sich in diese Liebesgeschichte verlieben. Der Schreibstil mag zwar nicht jedermans Ding sein, doch mit der Zeit war er erträglich.